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Prozess am Amtsgericht  Prozess am Amtsgericht Bernburg: Randalierer wegen Angriff auf Polizisten verurteilt

Von Diana Serbe 29.05.2017, 11:45
Die Hände eines mit Handfesseln gesicherten, festgenommenen Mannes.
Die Hände eines mit Handfesseln gesicherten, festgenommenen Mannes. dpa

Bernburg - „Die Aussetzer sind ja nicht normal“, sagt Marcel Decker (alle Namen geändert) rückblickend über seinen Zustand unter Alkoholeinfluss. Wie sehr er sich verändert, wenn er trinkt, zeigen die Delikte, die er begangen hat. Eines davon wurde nun vor dem Bernburger Amtsgericht verhandelt.

Im Oktober 2016 soll der 21-Jährige in einem Wohnhaus an der Kustrenaer Straße in Bernburg am frühen Morgen im Hausflur randaliert und dabei sogar die Wohnungstür eines unbeteiligten Mieters sowie dessen Mobiliar zerstört haben.

Der Fall selbst wurde noch nicht verhandelt, weshalb die Einzelheiten zunächst ungeklärt bleiben. Decker stand wegen anderer Delikte an diesem Tag vor Gericht. In der Tatnacht wurden nämlich zwei Polizeibeamte zum Wohnhaus gerufen, die Decker vernehmen wollten.

Atemalkoholgehalt von 2,51 Promille

Er selbst erinnert sich nur an Auszüge: „Ich weiß, dass ich nicht sehr kooperativ war“, sagt der 21-Jährige. Vor Ort wurde ein Atemalkoholgehalt von 2,51 Promille bei ihm festgestellt, der sich später auf dem Polizeirevier mit einem Bluttest bestätigte. „Da muss man schon was gewöhnt sein, um das zu erreichen“, kommentiert die Staatsanwältin den gemessenen Wert.

Laut Aussage der damals im Einsatz befindlichen Polizeibeamten rannte Decker mit einem Besenstiel nach deren Ankunft im Haus auf sie zu und habe mehrfach nach den Männern getreten. Dass die beiden Pfefferspray einsetzen mussten, um den Angeklagten gefügig zu machen, war Decker nicht mehr bewusst.

Rückbank des Streifenwagens zerstört

Mit den Handschellen, die dem damals 20-Jährigen angelegt wurden, habe er auf der Fahrt zum Revier die Rückbank des Polizeiwagens zerstört, was ebenfalls als „Beschädigung einer Sache“ Gegenstand der Verhandlung ist. „Er hat sich gewunden wie eine Schlange und blieb nicht ruhig sitzen“, sagt einer der als Zeugen geladenen Beamten.

Während der Anhörung gesteht Marcel Decker ein, ein Alkoholproblem gehabt zu haben, das regelmäßig zu ähnlichen Filmrissen führe. Eigenen Aussagen zufolge habe er dieses Problem dank seines aktuellen Praktikums und der im September beginnenden Ausbildung jedoch hinter sich gelassen.

„Solange ich arbeite, brauche ich den Alkohol nicht“, sagt Decker. In der Vergangenheit gab es gegen den Bernburger bereits drei Verurteilungen nach Jugendstrafrecht: wegen Diebstahls, Sachbeschädigung und Trunkenheit am Steuer.

Aufgrund der verminderten Schuldfähigkeit aufgrund des hohen Alkoholgehalts im Blut, verurteilt ihn die Jugendrichterin zu einer Geldstrafe in Höhe von 30 Tagessätzen zu je 10 Euro. Er trägt außerdem die Kosten des Verfahrens. (mz)