Partnerschaft der beiden Nienburgs Partnerschaft der beiden Nienburgs: Stürmischer Empfang an der Weser

Nienburg (Weser) - 25 Jahre besteht sie nun schon - die Partnerschaft zwischen den beiden Nienburgs an der Weser und an der Saale. Ein Grund zu feiern.
Es war ein stürmischer Empfang, den Cornelia Kramer vom Kulturamt in Nienburg/Weser den gut 30 Gästen aus Nienburg/Saale am Dienstag Vormittag bereitet hat. Doch das war mehr dem Wetter oder eher Unwetter zu verdanken, das auch um die Weserstadt keinen Bogen gemacht hat und vom Kirchendach einige Ziegel fegte. Dennoch, herzlich war der Empfang, dem sich kurz darauf eine Stadtführung anschloss, die allerdings drohte, in Sturm und Regen unterzugehen.
Aber Stadtführer Hannes Negenborch, im bürgerlichen Leben Jürgen Heckmann, ließ sich nicht beirren, begann im Rathaus die Führung und setzte sie kurzerhand draußen fort, als Wind und Regen nachließen. So erfuhren die Gäste von der Saale, dass die Namensvetterin eine sehr wehrhafte, aber auch geschickt agierenden Stadt war, die es zu doch einigem Wohlstand brachte.
Grund für den Besuch unter Federführung Susan Falkes (parteilos), der Bürgermeisterin der Saalestadt, war ein Festakt, zu dem Nienburgs Bürgermeister Henning Onkes Gäste und auch die vier Bürgermeister aus der Saalestadt, die in den 25 Jahren die Geschicke der Stadt geleitet hatten, eingeladen hatte und der am Dienstag Abend im Rathaus stattfand. Das waren neben Werner Westphal und Susan Falke auch Klaus-Werner Meier und Markus Bauer. Vor genau 25 Jahre hatten die damaligen Bürgermeister Werner Westphal (Nienburg/Saale) und Folker Radtke die Städtpartnerschaft der beiden Nienburgs besiegelt. Der Festakt, so sagte Onkes, ist der Auftakt von einer Reihe von Veranstaltungen in diesem Jahr, die in beiden Städten stattfinden.
An die Anfänge erinnerte Werner Westphal. Er war von 1987 bis 1990 Bürgermeister in Nienburg an der Saale und nach einer Pause nochmals von 1994 bis 2001. Den ersten Kontakt, sagt er, habe es bereits 1986 gegeben, als die Weserstädter zum Nienburger Stadtjubiläum "1025 Jahre Nienburg/Saale" kommen wollten. Einen offiziellen Empfang habe es damals nicht geben können. Das wäre böse für die Leute im Rathaus der DDR-Stadt ausgegangen, sagt Westphal.
Grenzen offen
Als aber dann die Grenzen offen waren, wollte er den Empfang nachholen. Auch, sagt er rückblickend, habe es Kontakte zwischen Menschen beider Städte und Vereine gegeben. "Das hat sich einfach angeboten, hier mehr draus zu machen", so Westphal. Und so nahm es seinen Lauf: Die Nienburgs wurden Partner. Bürgermeister, Verwaltung und der Stadtrat saßen damals in einem Boot, so Westphal.
Wie es heute um den Rat bestellt ist, ist schwer einzuschätzen. Lediglich Mathias Henning von den Linken fand den Weg in die Weserstadt. "Es waren alle Stadträte von mir angeschrieben worden", so Susan Falke, die es wichtig fand, dass wenigstens ein Stadtrat das Gremium beim Festakt vertrat.
Dass die Saalestädter allerdings dankbar sind, ließ Westphal wissen. Es habe anfangs schon geholfen, dass die Verwaltung Unterstützung widerfuhr. Es gab Gesetze, die eingehalten werden mussten und es musste eine ordentliche Verwaltung aufgebaut werden. Das sei gelungen, auch mit Hilfe aus der Partnerstadt, sagte Westphal.
Dass die Vereine und auch noch einige Bürger untereinander Freundschaften pflegen, sei freilich der Nebeneffekt und auch so gewollt, sagte die heutige Bürgermeisterin Susan Falke. Und, so ihre Vorstellung, das Jubiläum sei ein guter Grund, diese Begegnungen auszubauen.
Begonnen wurde damit schon am Abend. Nach dem Festakt ging es in den Jazzkeller der Weserstadt, der über die Grenzen der Stadt bekannt ist. Da rückten Saale- und Weserstädter eng zusammen. (mz)