Otto-Dorn-Schule Bernburg Otto-Dorn-Schule Bernburg: Hovawart Bonnie ist der Star

Bernburg - Auf den Fluren der Otto-Dorn-Schule in Bernburg kennt sich Bonnie bestens aus. „Sie weiß genau, wo es lang geht und in welchen Klassenraum sie muss“, sagt Lehrerin Karin Schlegel. Sie ist gleichzeitig Frauchen des dreijährigen Hovawart-Weibchen. Doch Bonnie ist nicht nur ein treuer Haus- und Familienhund, sie ist viel mehr.
Zwei- bis dreimal die Woche begleitet der Vierbeiner sein Frauchen in die Förderschule, wo Bonnie seit 2015 als Schulhund eingesetzt wird. Im September absolvierte das Tier bereits seinen 100. Einsatz und ist an der Einrichtung ein echter Star. „Bonnie! Bonnie!“ rufen die Kinder als erstes, wenn der Hund die Klasse betritt.
Kinder sind konzentrierter und ruhiger
Wer möchte, bekommt ein Leckerli in die Hand und darf Bonnie füttern. Das Tier dankt es und führt sogar ein paar Kunststücke vor. Die Kinder sind begeistert und voll bei der Sache und das freut auch Karin Schlegel, denn hinter dem Ganzen steckt ein pädagogisches Konzept: „Durch den Einsatz des Hundes im Schulalltag kommt es sehr auffallend zu positiven Veränderungen im Unterrichtsverlauf“, erklärt die Pädagogin.
So seien Kinder durch die Anwesenheit des Tieres viel konzentrierter und ruhiger und würden im Unterricht aktiver mitarbeiten. „Auch der Umgang der Kinder untereinander ist ein ganz anderer. Verbale und körperliche Aggressionen sind rückläufig. Manche Kinder sind richtig wesensverändert und kommen aus sich heraus. Da reicht schon die reine Anwesenheit des Tieres“, sagt Karin Schlegel. Besonders gern wird Bonnie aber auch gestreichelt und mit ihr gekuschelt. „Da können die Kinder alle Sorgen loswerden“, so die Bernburgerin.
Spezielle Ausbildung für „Hundegestützte Pädagogik“
Einen Namen hat dieses pädagogische Hilfsmittel auch: „Hundegestützte Pädagogik“. Um als Schulhund eingesetzt werden zu können, musste Bonnie im Vorfeld eine spezielle Ausbildung absolvieren. Dabei musste das Tier einen Wesenstest bestehen und auch Karin Schlegel als Halterin musste bestimmte Nachweise erbringen. Dazu war die Zustimmung der Eltern nötig. Zudem gibt es die Auflage, dass Bonnie regelmäßig tierärztlich untersucht wird.
Neben dem alltäglichen Unterricht arbeitet Bonnie aber auch im Rahmen des Projekts „Keine Angst vorm großen Hund“ mit den Kindern der Unterstufe zusammen. „Dabei geht es darum, dass die Kinder den richtigen Umgang mit Hunden lernen und die Angst vor ihnen verlieren“, sagt Karin Schlegel. Das heißt: ruhig verhalten, den Hund nicht ärgern und ihn so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte.
Bonnie bekommt Streichel- und Schmuseeinheiten
Ganz schön viel Arbeit für den Hovawart, der aus diesem Grund auch nur an ausgewählten Tagen und nicht täglich in die Schule kommt. Doch wenn Bonnie mitkommt, braucht Karin Schlegel nur mit dem roten Halstuch um die Ecke zu kommen. „Da weiß sie sofort, dass es in die Schule geht.“ Denn Bonnie genießt auch die umfangreichen Streichel- und Schmuseeinheiten und steht gern im Mittelpunkt des Geschehens.
Allgemein ist diese Hunderasse sehr menschenfreundlich, treu, gutherzig, aber auch wachsam. Eines mag Bonnie aber besonders gern, und dies macht sie auch am meisten, wenn sie nach einem intensiven Arbeitstag als Schulhund wieder daheim ist: eine Runde schlafen. Und das hat sich Bonnie dann auch mehr als verdient. (mz)