Niki Lauda Nach Tod des Rennfahrers: Formel-1-Fan aus Bernburg erinnert sich an Begegnung mit Niki Lauda

Bernburg - Er ist mit Abstand wohl der größte Formel-1-Experte Bernburgs. Und nicht nur das. Hans Bockstiegel durfte auch einen der Größten aus der Rennwagenszene persönlich treffen: Niki Lauda, der vergangene Woche im Alter von 70 Jahren gestorben ist.
„Auch wir Mitglieder des ehemaligen F1 Club Bernburg waren tief erschüttert von der Nachricht des Todes eines unserer Idole des Motorsports“, sagt der 71-Jährige. Mit großer Hochachtung habe er das Leben und die Karriere des in Wien geborenen Rennwagenfahrers mitverfolgt.
Hans Bockstiegel und drei weitere Fans hatten Tickets für eine Pressekonferenz beim WDR gewonnen
Bockstiegels Höhepunkt war aber nicht eine Fernsehübertragung, bei der Lauda zu sehen war. Denn er kam ihm ganz nah. Nur wenige Meter trennten die beiden. „Es war auf einer Pressekonferenz im Jahr 1997 in Österreich“, erinnert sich Bockstiegel.
Zwar war er selbst nicht als Pressevertreter vor Ort, er hatte aber das Glück einer von vier Auserwählten des F1 Clubs Bernburg zu sein, die ein Freiticket für diese Konferenz beim WDR gewannen. „Das war eine riesige Ehre für uns und wir durften sogar Fragen stellen“, erzählt Bockstiegel.
Lauda war nur 41 Tage nach seinem schweren Unfall wieder in einen Rennwagen gestiegen
Allerdings richteten die sich ausschließlich an die Rennfahrer wie Michael Schumacher und nicht an Lauda selbst, der damals als Berater für Ferrari angestellt war. „Er war für die Fans doch etwas unnahbar“, erzählt Bockstiegel.
Dabei hätte er ihn sehr gern gefragt, wie er damals nach seinem schweren Unfall mit starken Brandverletzungen nach nur 42 Tagen der in einen Rennwagen steigen konnte.
„Mich hätte es wirklich interessiert, wie er das Geschehene damals alles so schnell verkraftet hat“, sagt der Bernburger. Er vermutet aber, dass Lauda aber gerade wegen des Unfalls die Gespräche mit den Fans gemieden hat, um nicht immer auf diesen schrecklichen Unfall angesprochen zu werden.
„Lauda wurde immer vom Sicherheitspersonal abgeschirmt“
Auch sein Sohn hatte bei dieser besagten Begegnung keine Chance näher als zehn Meter an ihn heranzukommen. „Er wurde immer vom Sicherheitspersonal abgeschirmt“, erzählt Bockstiegel.
Dabei hätten die eingefleischten Formel-1-Fans, die auch heute noch nachts aufstehen, um kein Rennen zu verpassen, zu gern eine Erinnerung an einen der wohl bekanntesten Rennfahrer aller Zeiten gehabt.
Nichtsdestotrotz wird ihm und den ehemaligen F1-Club-Mitgliedern eine Geste Laudas ganz besonders im Gedächtnis bleiben: „Sein Markenzeichen war immer, die rote Kappe zu ziehen, wenn er sich vor den Leistungen eines Siegers verneigt hatte. So werden wir ihn nie vergessen.“ (mz)