Musikgarten in Bernburg Musikalische Früherziehung in Bernburg: Spaß für Babys und Kleinkinder im Musikgarten

Bernburg - Maresa schlägt die Zimbeln kräftig zusammen. Ein dumpfes „Dong“ ertönt. Auch Frida macht es ihr nach. Philipp schlägt die beiden kleinen Becken zaghaft aneinander. Ein feines, helles „Bing“ ist zu hören.
Maresa und die meisten anderen Kinder sind gerade einmal drei Jahre alt und lernen dienstags im Musikgarten schon, wie man Musik macht. Wenn sie die Zimbeln zusammen schlagen, hört sich das zwar noch nicht sehr melodisch an, aber die Kleinen haben ihren Spaß. Und das sei schließlich das Wichtigste im Musikgarten, sagt dessen Leiterin Birgit Schmidt.
Singen, Tanzen, Instrumente spielen
Seit 20 Jahren gibt es den Musikgarten an der Bernburger Musikschule. Am Freitag, 28. April, soll das mit einem kleinen Fest gefeiert werden, zu dem aktuelle und ehemalige Schüler und ihre Eltern eingeladen sind. Gegründet wurde der Musikgarten, in dem die Allerkleinsten spielerisch an die Musik herangeführt werden, seinerzeit von Anke Zugehör, ihr folgte Katrin Rose und schließlich Birgit Schmidt.
Eigentlich sollte sie nur als Vertretung für sieben Wochen einspringen - inzwischen sind 16 Jahre daraus geworden. Sie möchte keine Minute missen. „Die Arbeit hier gibt mir so viel Kraft. Man bekommt so viel von den Kindern zurück“, erklärt die 55-Jährige, die hauptberuflich Leiterin eines Kindergartens ist und zusätzlich als Lehrerin für den Musikgarten zertifiziert ist. Sie möchte, dass zu Hause in den Familien wieder mehr gesungen wird - und dass das klassische Liedgut nicht in Vergessenheit gerät.
Traben wie ein Pferd und Hände schütteln
Deshalb werden im Musikgarten nicht nur Instrumente ausprobiert. Es wird auch gesungen und getanzt. Meistens sogar beides. Manchmal mit, manchmal ohne Tücher. Die Eltern, die ihre Sprösslinge begleiten, machen oft mit. An diesem Tag singen sie vom Pony Makkaroni und vom Händewaschen. Passend dazu traben alle wie ein Pferd und schütteln die Hände nach dem Waschen trocken. Birgit Schmidt macht es vor - alle Kinder und Erwachsene machen es nach.
Was spielerisch leicht aussieht, benötigt eine Menge Vorbereitung. Die Musikgarten-Leiterin muss sich immer wieder etwas einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit der Kinder zu bekommen. Sie bereite sich jeden Sonntag auf ihre Gruppen vor, erzählt Schmidt. Schließlich müssen im Kurs alle Lieder sitzen. Und zwischendurch werden kleine Geschichten erzählt und passende Bilder gezeigt. Oder aber Handpuppe „Paula“ kommt ins Spiel. Die war von Anfang an mit dabei. Das heißt, eigentlich ist es Handpuppe Nummer drei. Ihre beiden Vorgängerinnen mussten im Laufe der Jahre schon ersetzt werden.
Pro Woche kommen 50 Kinder
Während Schmidt anfangs elf Kinder in zwei Gruppen betreute, waren es zu Spitzenzeiten über 80 pro Woche. Doch das war irgendwann zu viel: Die Musikgarten-Lehrerin kam an ihre körperlichen Grenzen und schränkte ihr Engagement etwas ein. Heute hat sich die Schülerzahl auf 50 pro Woche eingependelt, verteilt auf fünf Gruppen. Die Jüngsten sind gerade einmal sechs Monate alt. Auch Maresa war noch kein Jahr alt, als sie das erste Mal mit ihrer Mama Manja Laue den Musikgarten besuchte.
„Wir wollten gern, dass Maresa auch außerhalb des Kindergartens mit anderen Kindern zusammen ist“, sagt Manja Laue. Außerdem seien sie und ihr Mann nicht sehr musikalisch. „Wir hoffen, dass unsere Tochter vielleicht ein bisschen musikalisch wird“, sagt Manja Laue. Sogar Maresas kleine Schwester Malina kommt inzwischen als Gast mit in den Kurs.
„Eigentlich war sie schon im Bauch mit dabei“, erzählt Manja Laue lächelnd. Auch Fridas kleiner Bruder Franz begleitet Mama und Schwester zum Kurs. „Frau Schmidt macht das mit so viel Herzblut, das ist einfach genial. Das reißt sogar uns Eltern jedes Mal mit“, erzählt Ellen Jänicke. (mz)
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Das Fest zum 20-jährigem Bestehen des Musikgartens beginnt am 28. April um 16 Uhr im Konzertsaal. Es werde aus jedem Jahrgang ein paar musikalische Highlights geben, kündigt Birgit Schmidt an. Begleitet werden sie und die Kinder sind Ralph Jäsche auf der Gitarre. Es werden alte Fotografien aufgehängt und bei Kaffee und Kuchen können die Gäste Erinnerungen austauschen.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind aber willkommen. Ohne Sponsoren, so betont Schmidt, wäre auch das Fest nicht möglich gewesen und bedankt sich vorab bei den Stadtwerken und der Firma Jägerbau.