Mittelalterfest in Bernburg Mittelalterfest in Bernburg: Eine Reise in die Vergangenheit
Bernburg - „Du katapultierst dich 800 Jahre zurück“, sagt Sergio Leonardo Sabatini über das Mittelalter-Spektakel auf dem Bernburger Schlosshof.
Vier Tage lang wird er dort in seiner Rolle als Ritter der Söldnertruppe „Panem Cotidianum“ zu sehen sein.
Im Kampf Mann gegen Mann präsentieren er und seine Kumpanen spektakuläre Kampftechniken, das frühere Lagerleben sowie Handwerk, Mode und Ausrüstung aus vielen Teilen des Römischen Reiches.
Dabei versuchen sie, durch eine möglichst geschichtsnahe Darstellung ein harmonisches Gesamtbild des Mittelalters zu vermitteln.
Mittelalterfest in Bernburg: So authentisch wie möglich
In Bernburg ist die Truppe bereits seit 18 Jahren vertreten. „Wir machen nicht nur Show, wir leben das tatsächlich“, erklärt Sabatini seine Leidenschaft fürs Mittelalter.
Weder Handy noch sonstige Gerätschaften der Neuzeit seien während ihres viertägigen Aufenthaltes auf dem Schlosshof dabei.
So authentisch wie möglich, möchten die Mitglieder der Berliner Truppe die Tage dort verleben. Am Ende, so beschreibt Sabatini, fühle er sich tatsächlich in diese Zeit zurückversetzt.
„Erst zu Hause auf der Couch findet man sich ins normale Leben zurück“, erzählt er schmunzelnd.
Auch die Besucher tauchen sofort ein in die Zeit der Fakire, Ritter und Knechte.
„Ich bin mit meinen Kindern öfter auf Mittelaltermärkten unterwegs. Besonders das Eselreiten und die Amazonenausbildung für Kinder finde ich hier sehr schön“, sagt Diana Bratfisch-Meißner aus Langenbogen.
Zum ersten Mal auf Schloss Bernburg ist der Magdeburger Michael Möckel mit seiner Familie zu Gast: „Wir lieben das mittelalterliche Treiben. Wir wollen heute mit den Kindern den ganzen Tag hier verbringen“, kündigt er an.
Mittelalterfest in Bernburg: Hilfe für Rudolfo aus dem Publikum
Zahlreiche Kunsthandwerker und Mägde bieten ihre Waren feil. Gaukler, Narren und Spielleuten ist zu begegnen.
Auf und vor der Bühne gibt es Tänze voller Fantasie und Anmut, derbe Prügeleien und Schwertkämpfe zu sehen. „Ich bin Rudolfo, der einzige lebende Fakir, der dieses Kunststück beherrscht“, ruft er ins Volk.
Und schon schnappt sich der Künstler einen jungen Mann aus dem Publikum, der ihm beim Schlucken der brennenden Fackel assistieren soll.
Mittelalterfest in Bernburg: Odintrunk und Beerenblut
Wer sich nicht unbedingt aktiv am Treiben der Gaukler und Künstler beteiligen will, der lässt es sich etwa bei Odintrunk, Beerenblut sowie mittelalterlichem Gaumenschmaus gut gehen. So wie Stammgast Max Große. Der Metal-Fan aus Köthen lobt besonders den Stand mit dem Kräutermet.
Auch die kleinen Gäste haben jede Menge Gelegenheit, die Eigenarten der damaligen Zeit kennen zu lernen. „Wen hasst ihr besonders ?“, fragt der derbe Ritter der Amazonen- und Ritterausbildung.
In einem Turnier können die kleinen Ritter mit Schwertern das Erlernte anwenden.
Unüberhörbar trottet der Esel Mario mit einem lautstarken „Iah“ über den Markt und ruft damit die Kinder zum Reiten heran.
Wie selbstverständlich hüpft da auch schon „Gandalf, der Bunte“ mit seinem Bauchladen vorbei und bietet seine schmackhaften Druiden-Kugeln zum Verkauf an.
Am Montagabend, in der Walpurgisnacht, werden schaurige Gestalten, Hexenspuk, Feuerzauber und viel Musik zu erleben sein.
Am Feuer wird gemeinsam in den Mai gefeiert. Geöffnet ist das Spektakel am Montag ab 16 Uhr, am Dienstag ab 11 Uhr.
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Eine Tageskarte kostet für Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro. Familien zahlen 20 Euro und historisch verkleidete Besucher nur 4 Euro. (mz)
