1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Mit Spaß über die Hürden

Leichtathletik beim PSV Bernburg Mit Spaß über die Hürden

Die 13-Jährige Bernburgerin Friederike Domann wechselt im Sommer auf die Sportschule nach Magdeburg. Was dort anders ist und wer ihr fehlen wird.

18.04.2021, 16:41

Bernburg - Es ist keine leichte Entscheidung, welche die Domanns getroffen haben. Aber jetzt ist sie gefallen. „Ja, ich gehe ab Sommer auf die Sportschule nach Magdeburg“, sagt die 13-jährige Friederike. Seit sie sechs ist, trainiert sie beim PSV Bernburg und hat sich zur schnellsten Hürdenläuferin Sachsen-Anhalts entwickelt. „Es macht mir einfach Spaß.“ Aber sie müsse und wolle jetzt den nächsten Schritt gehen.

„Sonst sind andere irgendwann mal schneller als ich“, so Friederike Domann, die ab diesem Jahr zudem von den 60 Meter Hürden auf die 20 Meter längere Strecke wechseln muss. 76,2 Zentimeter sind die Hürden hoch und mancher hat da schon Bammel, wenn nur eine im Weg steht. Bei den Mädchen der Altersklasse U 15, wo Friederike Domann ab diesem Jahr startet, sind es gleich acht im Abstand von jeweils acht Metern. Da muss es passen mit der Technik.

Mit dem Vater fleißig trainiert

Und so hat die Siebtklässlerin fleißig trainiert mit ihrem Vater Michael. Auch bei schlechtem Wetter und, coronabedingt, immer nur zu zweit. Denn der letzte Wettkampf liegt schon einige Zeit zurück. Der hat am 19. September des vergangenen Jahres in Bernburg stattgefunden. Und es war ihr dritter Sieg 2020 über die damals noch 60 Meter lange Hürdenstrecke. Denn auch bei der Landesmeisterschaft in Haldensleben als auch beim Mitteldeutschen Nachwuchsmeeting in Freiberg hatte sie das bessere Ende.

Mit ihren in Freiberg erzielten 9,55 Sekunden ist Friederike Domann nicht nur schnellste Sachsen-Anhalterin, sondern gehört zu den Top Fünf in Deutschland. Jetzt also nicht nur der Wechsel auf die längere Strecke, sondern auch zur Sportschule nach Magdeburg. „Das wird noch mal eine ganz neue Herausforderung“, ist Vater Michael Domann überzeugt. Und er meint damit nicht nur den Trainingsumfang und die Koordination der Einheiten mit der Schule. Sondern vor allem auch die soziale Komponente.

„Da hat man viel Verantwortung, wenn man ein Tier hat“

Denn die Domanns sind Familienmenschen und ein eingespieltes Team. Dazu gehören neben Friederike und Michael auch Mutter Ulrike und Friederikes Schwestern Elisabeth (14) und Annemarie (17), die nach dem Abitur Medizin studieren möchte. Hinzu kommt der Familienhund, ein Irish Setter. „Mit dem bin ich oft draußen. Da hat man viel Verantwortung, wenn man ein Tier hat“, sagt die 13-Jährige Friederike, der das sportliche Talent quasi in die Wiege gelegt worden ist.

Vater Michael ist Kanute, Mutter Ulrike Langstreckenläuferin. Seit einem Jahr geht Friederike auch noch in Aderstedt reiten. „Das ist durch Reiterferien gekommen. Es hat mir einfach gefallen, auch als Ausgleich“, sagt sie.

„Ich weiß im Moment nicht so richtig, wo ich stehe“

Der werde ihr sicher fehlen. Ganz verzichten möchte sie freilich nicht. „Dann werden es eben wieder Reiterferien“, so die Hürdensprinterin, die im Weitsprung demnächst auch die Fünf-Meter-Marke knacken möchte. Nach der Schule gefragt, ist sie ganz Diplomatin. „Es gibt eigentlich nichts, was mir keinen Spaß macht. Aber Sport, Musik, Kunst und Deutsch machen mir besonders viel Spaß.“

Das mit dem Sport verwundert jetzt nicht wirklich. Was fehlt, sind freilich Wettkämpfe. „Ich weiß im Moment nicht so richtig, wo ich stehe“, sagt Friederike Domann. Am kommenden Samstag sollte in Bernburg der Sparkassen-Cup stattfinden. Abgesagt. „Vielleicht klappt es ja im Juni mit der Landesmeisterschaft oder Anfang Juli bei uns mit dem Stadtwerke-Cup“, hofft Thomas Gruschka, Vorsitzender des PSV und einst einer der ersten Trainer von Friederike Domann. (mz/lied)