Mehr Transparenz für die Bürger Mehr Transparenz für die Bürger: Testzentrum in Roschwitz geht an den Start

Bernburg - Die Zahl der Coronainfizierten steigt auch im Salzlandkreis. Zwar war am Dienstag der 7-Tage-Wert bezogen auf 100.000 Einwohner mit 22,2 im grünen Bereich der Corona-Ampel. Dennoch seien die Zahlen derzeit höher als im Frühjahr.
Allerdings, so Landrat Markus Bauer (SPD), werde im Vergleich zum März/April um ein Vielfaches mehr getestet. Harte Maßnahmen werden ergriffen, wenn der Wert 50 Infizierte innerhalb von sieben Tagen auf 100.000 Einwohnern erreicht wird. Dann gilt die Region als Hotspot. Im Salzlandkreis leben knapp 189.000 Einwohner.
Keine Hysterie und Panik schüren
Bauer will dem Thema mit Sachlichkeit begegnen und mit Maßnahmen, die einerseits eine Ausbreitung des Virus verhindern und andererseits den Menschen Sicherheit geben soll. Was man nicht gebrauchen könne sei Panik und Hysterie, so Bauer. Dafür aber Transparenz und Ansprechpartner.
So ist jetzt täglich abrufbar, wie die Coronalage sich entwickelt. Das geht über ein Dashboard, das über die Internetseite des Salzlandkreises zu erreichen ist.
Wie man auf die aktuellsten Daten zugreifen kann
Wer auf der Seite links oben auf das rote Haus neben „Aktuelles“ tippt, muss im nächsten Schritt auf „Corona-Seite“ klicken. Das Dashboard gibt es auch als mobile Version. Dashboard heißt übersetzt eigentlich Armaturenbrett, ist in diesem Fall aber ein Mittel des Informationsmanagement. Täglich gegen 16 Uhr werden hier die wichtigsten Informationen zur Entwicklung der Pandemie gezeigt.
Ein weiterer Schritt ist, die Möglichkeit zu geben, um sich testen zu lassen. „Wir werden das Testzentrum in Rochwitz wieder hochfahren. Das wird in den nächsten Tagen alles anlaufen“, so Bauer.
„Je schneller die Ergebnisse vorliegen, umso früher könne wir reagieren“
Derzeit sind zwei Testteams des Salzlandkreises im Einsatz, die von Ameos und vier Bundeswehrsoldaten unterstützt werden. Ameos hat in der Corona-Krise eine wichtige Rolle. In Bernburg ist das Zentrallabor, das die Test auswertet. Das sei ein Vorteil für den Landkreis, so Bauer. „Zeit ist ein wichtiger Faktor. Je schneller die Ergebnisse vorliegen, umso früher könne wir reagieren“, sagt Bauer.
„Wir können bis zu 1.000 Einheiten pro Tag testen. Spätestens nach 24 Stunden sollen die Ergebnisse vorliegen“, stellt Frank-Ulrich Wiener, Regionalgeschäftsführer bei Ameos-Ost in Aussicht. Ziel sei es, die Ergebnisse schon früher an den Landkreis melden zu können, so Wiener.
Wiener und Bauer machen deutlich, dass das Testzentrum die Hausärzte entlasten kann, aber sie nicht ihrer Verantwortung enthebt. Die Entscheidung, ob getestet wird, liege hauptsächlich beim Hausarzt. Er schätzt ein, ob der Patient, der zu ihm komme, getestet wird.
Meistens haben sich die Menschen auf Feiern infiziert
Dafür müssen plausible Gründe vorliegen. Symptome oder Kontakt mit einem Infizierten zum Beispiel. „Wir sollten daran denken, dass es bei aller Vorsicht Krankheiten gibt, die gefährlicher sind“, so Wiener.
Er rät aber dazu, dass niemand Angst haben solle, bei Krankheit, außer Erkältungen, die telefonisch abgeklärt werden können, den Arzt aufzusuchen. Bisher seien Ansteckungen meist auf Feiern geschehen. Nicht bei Ärzten oder in Krankenhäusern. (mz)