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Lange Schlange vor der Gulaschkanone

Von Lars Geipel 26.12.2006, 17:09

Halle/MZ. - des Heiligabend vor dem städtischen Wohnheim "Wolfgangstift" darauf, dass Jürgen Brauser seine Gulaschkanone öffnen und mit der großen Kelle die Portionen lecker duftender Erbsensuppe verteilen würde.

Angesichts der Schlange vor seiner Gulaschkanone begann Brauser, Chef eines Partyservices aus Wedlitz, mit dem Verteilen. Es ist bereits das sechste Mal, dass er gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Peter Arlt Bedürftigen zu Weihnachten Erbsensuppe spendiert. Sie hatten sich vor langer Zeit kennen und schätzen gelernt und waren auf die Idee gekommen, Weihnachten den Menschen, die nichts haben, zu helfen. "Das ist uns ein wirkliches Bedürfnis, zu Heiligabend, dem Fest der Liebe und der Familie, den Leuten zumindest eine kleine Freude zu bereiten, an die sonst kaum jemand denkt", so Jürgen Brauser. 250 Portionen hatten die beiden vorbereitet. Unterstützt wurden sie von Mitarbeitern der Bernburger Tafel, die zudem Orangenlimonade, Brötchen, Bananen, Tee und Kaffee verteilten. Knapp 45 Minuten später war über die Hälfte ausgegeben. "So eine Nachfrage, dass sich sogar eine Schlange bildet, hatten wir noch nie", sagt Peter Arlt. In den Anfangszeiten blieb immer ein Rest übrig, der später gegessen wurde.

In den vergangenen beiden Jahren musste sich darüber keiner Gedanken machen: Brauser und Arlt verteilten die Erbsensuppe komplett. Deshalb haben sie für das nächste Jahr vor allem einen Wunsch: "Das ist eine sehr sehr traurige und ernst zunehmende Entwicklung. Hoffentlich wird die Zahl der Hilfsbedürftigen nicht noch größer."