Kritik nach Großbrand Kritik nach Großbrand: Verschlammter Hydrant erschwert Rettern die Arbeit

Bernburg - Nach dem Großbrand bei der Recyclingfirma Töba GmbH in Bernburg am Montag soll es nun Konsequenzen geben, was die Löschwasserversorgung an der Kreuzung Parkstraße/Hegestraße angeht.
Denn weil aus diesem Hydranten anfangs nur Schlamm quoll, mussten nicht nur etliche Tanklöschfahrzeuge - letztlich waren es 24 - der benachbarten Feuerwehren dazualarmiert, sondern auch der Bahnübergang gesperrt werden, um an einen anderen Hydranten an der Bahnhofstraße zu gelangen. „Hätten wir die Maßnahmen nicht so unternommen, hätte es in einer Katastrophe enden können“, begründet Einsatzleiter Tilo Timplan sein Vorgehen.
Schließlich befand sich direkt neben der Halle auch noch ein Schweißfachhandel mit Gasflaschen, die hätten in Brand geraten können. Damit der Hydrant nicht noch einmal zum Problem wird, soll dieser nun in Abstimmung mit der Stadt Bernburg entweder höher gelegt oder aber ein zusätzlicher Straßeneinlauf gebaut werden, kündigte Harald Bock, Geschäftsführer des zuständigen Wasserzweckverbandes (WZV), auf Nachfrage der MZ an. Denn das Problem sei die Lage des Hydranten, der sich in einer Senke befinde.
Feuer bei Töba Bernburg: „Die Brandursachenermittler werden die Halle noch untersuchen“
Bei starken Regenfällen würde sich immer wieder Schlamm sammeln, trotz der halbjährlichen Kontrollen der rund 2.500 Hydranten im WZV-Gebiet. Dass es aber ein Problem mit der Wasserversorgung gab, dementiert Bock. Denn nur 50 Meter weiter an der Parkstraße hätte es einen weiteren Hydranten mit gleichhoher Leistung gegeben. Wie es jetzt bei der Töba GmbH weitergeht, ist einen Tag nach dem Brand offen. „Die Brandursachenermittler werden die Halle noch untersuchen“, sagt Geschäftsführer Detlef Töpfer.
Er selbst war bei Ausbruch des Feuers gar nicht auf dem Gelände und kam erst nach Eintreffen der Feuerwehr dazu: „Ich kann den Löschkräften nur einen großen Dank aussprechen für ihre Arbeit und dass sich das Feuer nicht noch auf weitere Gebäude ausgebreitet hat.“ Erst vor einem Jahr hatte Töpfer mit seinen fünf Mitarbeitern das Grundstück bezogen, nachdem er acht Jahre lang in Peißen Kunststoff recycelt hat. In der Halle war deshalb bisher nur wenig Kunststoffmüll gelagert.
Stattdessen führte möglicherweise das Zertrennen einer alten Strahlanlage im Inneren der Halle zum Brand. Momentan ist an die Wiederaufnahme der Arbeiten in der Recyclingfirma noch nicht zu denken. „Wir haben weder Strom noch Wasser“, sagt Töpfer, der die Hoffnung darauf setzt, dass die Versicherung den Schaden übernimmt. (mz)