Kleiderkammer in Alsleben Kleiderkammer in Alsleben: Spendenbereitschaft ist enorm

alsleben - Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt den ehrenamtlichen Helfern in der neuen Kleiderkammer auf dem Bauhof in Alsleben nicht. Denn die Spendenbereitschaft der Saalestädter ist enorm. Immer wieder werden Taschen voller Bekleidung, Kartons mit Spielzeug oder Kisten mit Haushaltsgeschirr abgegeben. Diese müssen gesichtet, sortiert und in die Regale eingeräumt werden.
Alles nicht einfach nach Gutdünken, sondern wohl durchdacht nach Größen und Sortimenten. Und zwischendurch wird regelmäßig kontrolliert, ob denn auch tatsächlich das Nötigste da ist, um denjenigen zu helfen, für die die Kleiderkammer vor wenigen Wochen eingerichtet wurde: die über 40 Flüchtlinge, für die Alsleben eine neue Heimat werden soll.
„Wir sind von der Spendenbereitschaft überwältigt und können mittlerweile einschätzen, dass es uns dadurch gelungen ist, die Erstversorgung gut abzusichern“, freut sich Gerhard Müller. Nicht nur der Alslebener Soziallotse ist tief beeindruckt, wie dankbar diese Hilfe angenommen wird. Auch die im Schnitt zehn Helfer in der Kleiderkammer haben längst ihre Berührungsängste abgebaut und ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt, dass über die reine Hilfe für die Flüchtlinge hinausgeht.
Die Kleiderkammer ist erst einmal bis nach Heilige Drei Könige geschlossen und öffnet ab Montag, 11. Januar, wieder von 16 bis 17 Uhr. Trotzdem ist es möglich individuelle Termine mit dem Bauhofleiter oder den Soziallotsen abzustimmen.
Spenden werden zudem bei den Kirchengemeinden und den Soziallotsen auch bis zum 11. Januar entgegen genommen. Interessenten, die die Kleiderkammer unterstützen möchten, bekommen per E-Mail unter [email protected] weitere Informationen. (mz/val)
So brauchen nicht nur diese ihre Unterstützung, sondern werden auch sozial schwache oder kinderreiche Familien in ihrer Heimatstadt in die Kleiderkammer eingeladen. „Das ist doch selbstverständlich. Denn auch bei ihnen mangelt es an allen Ecken und Enden“, weiß Rita Swillus, der auch ein Nebeneffekt sehr sympathisch ist.
„Wir praktizieren hier gelebte Ökumene“, so die Alslebenerin über das Zusammenspiel der Helfer aus den evangelischen und katholischen Kirchenkreisen. Sie alle vereint das gute Gefühl, die Nächstenliebe mit Leben zu erfüllen. Und das strahlt über die Stadtgrenzen hinaus. So haben auch schon Menschen aus Magdeburg oder Staßfurt den Weg nach Alsleben auf sich genommen, um zu spenden.
Für Gerhard Müller und sein Team bleiben aber trotzdem noch einige Wünsche: „Uns fehlen Winter-Kinderstiefel und Wegwerfwindel in allen Größen.“ Aber auch Sportschuhe in allen Größen sind eher eine Mangelware. „Wer einmal in die glücklich strahlenden und dankbaren Augen geblickt hat, vergisst alle Mühen und Anstrengungen“, möchte Rita Swillus motivieren, ebenfalls als Helfer aktiv zu werden. (mz)

