Kino in Bernburg Kino in Bernburg: Ausnahmejahr für das Capitol

Bernburg - Action, Fantasy, Romantik, Erotik oder historische Verfilmungen? Eigentlich, so sollte man meinen, müsste Maik Erdmann wissen, welcher Stoff beim Publikum ankommt. Doch obwohl Erdmann schon seit fast 23 Jahren im Bernburger „Capitol“-Kino arbeitet, wird auch er immer wieder überrascht. Nicht immer könne er vorher sagen, ob ein Film beim Publikum ankommt oder nicht, sagt Erdmann. Im abgelaufenen Kino-Jahr jedenfalls war das Programm so abwechslungsreich und interessant, dass er besonders viele Zuschauer in den beiden Sälen registrierte: Fast 40.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr ins Bernburger Lichtspielhaus.
„2015 war ein Ausnahmejahr“, sagt Maik Erdmann. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor waren es 32.000 Besucher, und das im Jahr eins nach der Digitalisierung. Der Rekord lag bis dato bei 34.000. Ein Erfolg, der auch Kino-Inhaberin Gonnie van de Merwe freut. „Das ist für mich und die Mitarbeiter natürlich auch immer ein Ansporn, weiter zu machen“, sagt die gebürtige Niederländerin.
Konstante Besucherzahlen
Dabei gab es 2015 fast keinen Monat, in dem die Besucherzahlen abfielen. Gleich im Januar lockte die Tragikomödie „Honig im Kopf“ mit Til Schweiger und Dieter Hallervorden, ins Kino. Hallervorden spielt darin einen an Alzheimer erkrankten ehemaligen Tierarzt. Im April begeisterte „Fast and Furios 7“ das Publikum, im Sommer sorgten die „Minions“ und „Jurassic World“ für volle Zuschauerreihen, im Herbst dann „Tribute von Panem 4“, „Alles steht Kopf“ und der neue James Bond.
Überdurchschnittlich gut aber, so Maik Erdmann, war der Februar. Da zog die Verfilmung von „Fifty Shades of Grey“ ungewöhnlich viele Besucher ins Filmtheater. Übertroffen wurde er aber noch vom neuen Star-Wars-Film, der im Dezember in den Kinos anlief. „Das war der Abräumer schlechthin am Jahresende“, sagt der Kino-Mitarbeiter.
Darüber hinaus sorgten eigene Veranstaltungen wie die Vorführung des DEFA-Märchenfilms „Frau Holle“ im Beisein der Hauptdarstellerin Karin Ugowski für zusätzliche Besucher. „Das hat sich unter dem Publikum herumgesprochen“, sagt Erdmann.
Für 2016 einiges geplant
Auch in diese Jahr ist wieder einiges geplant: Wenn es nach Maik Erdmann geht, sollen die Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich wieder auf Großleinwand gezeigt werden. Das kam bei den jüngsten beiden Weltmeisterschaften gut an. Es gebe da sogar schon ein größeres Stammpublikum, das regelmäßig ins Kino kommt. „Die Leute sind immer gut drauf, und das macht dann auch uns Spaß“, sagt Erdmann. Noch jedoch müssen diesbezüglich einige Dinge abgeklärt werden. Er sei jedoch zuversichtlich, dass die Fans die Spiele mit deutscher Beteiligung wieder im „Capitol“ sehen können.
Auch Halloween soll wieder mit einem passenden Film und einem ansprechenden Begleitprogramm gefeiert werden. In der Vorweihnachtszeit soll es wieder einen Film mit einem prominenten Gast geben. Wer es sein wird, kann Maik Erdmann noch nicht sagen. „Wir haben aber schon verschiedene Anfragen laufen“, betont der Kino-Mitarbeiter.
Bald auch Filme in Originalsprache
Darüber hinaus schweben ihm und Betreiberin Gonnie van de Merwe vor, Filme in Zukunft auch in Originalsprache zu zeigen: Sie könnten zunächst mit deutscher Synchronisation und dann ab der zweiten Vorführwoche, an bestimmten Tagen, in Originalsprache laufen. Das Angebot, so meinen die beiden, könnte besonders interessant für die ausländischen Studenten an der Hochschule sein. Und wenn es nach der Kinobetreiberin geht, würde sie auch gern hin und wieder wenig populäre, anspruchsvollere Filme zeigen.
Der Blick auf das übrige Kinoprogramm lohnt sich aber auch für alle begeisterten Cineasten: Demnächst etwa läuft der Animationsfilm „Robinson Crusoe“ an, ebenso wie der etwas gruselige Abenteuerfilm „Gänsehaut“. Ende Februar kommt dann der neue Schweighöfer-Film „Der geilste Tag“ in die Kinos.
Im Laufe des Jahres starten „Batman vs. Supermann“, „Gods of Egypt“ sowie zahlreiche Fortsetzungen erfolgreicher Filme in den Kinos: „Ice Age 5“, „Independence Day 2“ oder auch der neue Star Trek. Ganz besonders freut sich Maik Erdmann auf den neuen Elsterglanz-Film, von dem aber noch nicht ganz klar ist, wann er startet. Dass er beim Publikum ankommt, da ist sich Erdmann aber sicher. Wie es bei den anderen Filmen aussieht, vermag er indes nicht vorherzusagen. „Ich hoffe aber auf einige Überraschungserfolge wie 2015.“ (mz)