Premiere Kinder in Bernburg führen Kein Apfel für Schneewittchen auf: Premiere Donnerstag im Metropol Bernburg

Bernburg - Das schöne Schneewittchen, die sieben Zwerge, die neidische Königin und der sprechende Spiegel: alles ist so, wie man es aus dem Originalmärchen der Gebrüder Grimm kennt.
Alles? Nein, nicht alles! Der Apfel, der Schneewittchen scheinbar tötet, ist nicht vergiftet. Die Kinder Stefanie und Alex, denen das Märchen von ihrer Mutter vorgelesen wird, haben sich in die Geschichte hinein gewünscht und den Apfel ausgetauscht, um das Schneewittchen zu retten.
Die Kinder Stefanie und Alex haben den Gift-Apfel ausgetauscht, um Schneewittchen zu retten
Wer wissen will, wie das mit dem Hineinwünschen geht und wie dadurch die ganze Handlung durcheinandergewirbelt wird, muss sich das Kinderstück „(K)ein Apfel für Schneewittchen“ von Werner Schulte selbst ansehen. Fest steht: Was die Theatergruppe der Goethe-Grundschule da in diesem Jahr aufführt, ist eine heitere und überraschende Variante des alten Klassikers.
Florentine Timplan spielt die böse Königin. „Das ist eine große Herausforderung“, sagt die Zehnjährige, „denn eine nette Rolle zu spielen ist viel einfacher“.
Eigentlich war die Rolle der Königin zuerst mit Neele Weidner besetzt. „Aber sie war einfach zu nett dafür.“ Neele spielt nun die Mutter von Stefanie (Anna Sophie Mengel) und Alex (Simon Laurischk). Den Text lernt Florentine meistens alleine, ohne ihre Eltern.
„Für sie ist dann die Überraschung größer, wenn sie mich auf der Bühne sehen.“ Im vergangenen Jahr war sie im Stück „Die kleine Fee“ übrigens auch schon mit dabei: „Da war ich ein Baum.“ Aber einer, wie sie selbst sagt, mit viel Text.
Drei Pädagoginnen leiten die Kinder bei den Proben des Theaterstücks an
Durch ihre Erfahrungen aus dem Vorjahr hat sie diesmal auch kein Lampenfieber. Und wenn, wäre das auch nicht so schlimm, sagt die Theaterpädagogin Ines Fischer-Trumpler, die zusammen mit Angela Reichelt und Ines Ilgenstein von der Goethe-Schule die Dritt- und Viertklässler anleitet:
„Zusammen mit dem Lampenfieber kommt auch eine gewisse Energie.“ Sie geht jedenfalls fest davon aus, dass bei der heutigen Premiere alles glatt über die Bühne läuft: „Die Kleinen machen das schon.“ Schließlich ist ja auch seit Herbst intensiv geprobt worden, an manchen Tagen sogar sechs Stunden lang.
Immerhin haben die Schauspieler gegenüber dem Publikum einen entscheidenden Vorteil, sagt Anna Sophie Mengel: „Die Leute im Publikum kennen den Text ja nicht. Wenn man mal einen Fehler macht, muss man einfach weitermachen.“
Die Zehnjährige spielt das Mädchen Stefanie und damit eine der Hauptrollen. Das sei ein bisschen kompliziert, weil sie im Schloss der Königin beispielsweise Panik spielen müsse, sagt Anna Sophie. „Ich wollte diese Rolle aber unbedingt haben.“ Eine Eigenschaft kommt der Goethe-Schülerin dabei zugute: „Ich muss mir einen Text zwei- oder dreimal angucken, dann kann ich das meiste schon.“
Premiere des Stückes ist am Donnerstag, 20. Juni, ab 18 Uhr im Metropol. Weitere Vorstellungen gibt es am folgenden Freitag ab neun und elf Uhr sowie zum Schlossbergfest am Samstag ab 14 Uhr. Dazu kommen Aufführungen am Montag, 24. Juni und am Dienstag, 25. Juni, jeweils ab 10 Uhr. Karten gibt es im Metropol, Telefon 03471/ 34 79 40 und in der Stadtinformation, Telefon 03471/3 46 93 11. (mz)
