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Kein Rumgebocke im Verein

Von Julia Gürtler 10.03.2008, 18:34

Zens/MZ. - Verantwortlich für dieses Lachspektakel ist dabei ein Verein, dessen Mitglieder seit nunmehr zehn Jahren ihren kleinen Ort zwischen Calbe und Schönebeck aufmischen. Im November 1998 gegründet, stand für die damaligen 15 Mitglieder mit "Heimatfreunde Zicken-Zens" schnell ein passender Vereinsname fest. "Da sich die Leute hier früher keine Kühe leisten konnten, züchteten sie Ziegen. So ist die Bezeichnung Zicken-Zenser irgendwann entstanden", klärt Vereinsmitglied Karin Knabe auf. Weniger um die Ziegenzüchtung, sondern vielmehr um die Traditionspflege und Wiederbelebung alter Bräuche kümmern sich heute die 22 Mitglieder um Vereinsvorsitzenden Uwe Schedler.

Neben der Organisation der Bauernolympiade mit anschließendem Fackelumzug und Tanz, ist auch die Betreuung des Heimatfestes ein wichtiger Bestandteil der Vereinsaktivitäten. "Jedes Jahr zum Fest kommt das Sandmännchen nach Zens und verstreut seinen Sand", erzählt Frau Knabe stolz. Mit einem maßgeschneiderten Kostüm mache ein Vereinsmitglied den Zenser Kindern damit immer wieder eine Freude. Dass die Heimatfreunde mit großem Engagement ihren kleinen Ort in aller Munde bringen möchten, zeigt sich seit mehr als zehn Jahren auch durch Familie Feldbach.

Für die durch den Salzlandkreis geförderte Konzertreihe "Klänge im Raum" stellen die zwei Vereinsmitglieder auch dieses Mal ihren Garten und Terrasse für Dixieland und Jazz zur Verfügung und locken damit Jahr für Jahr zahlreiche Besucher nach Zens.

Der Verein, der die Veranstaltung mitbetreut, erhält durch die Versorgung der Gäste eine wichtige Finanzspritze. Trotzdem sind die 22 "Zicken-Zenser" ständig auf der Suche nach neuen Sponsoren. "Wenn man dem Publikum etwas bieten möchte, kostet das natürlich auch", weiß Karin Knabe und lobt im gleichen Atemzug die gute Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Feuerwehr und der Kirchengemeinde, mit der die 22 Zenser auch diesen Herbst ein Lagerfeuer ausrichten werden.

Während sich die Heimatfreunde beim traditionellen Maibaumsetzen in selbst entworfenen und finanzierten Vereinstrachten präsentieren, erinnert bei ihrem braunen Ziegenbock und Vereinsmaskottchen Emil farblich nichts an die nachempfundene Bördetracht. Obwohl der Bock in der Vereinsgeschichte schon einmal "ausgetauscht" wurde, nimmt auch er am zehnjährigen Jubiläum der Zicken-Zenser im Juni teil.

Neben der Austragung der Bauernolympiade und des Heimatfestes ist an diesem Ehrentag auch die Veröffentlichung des ersten Bandes der Zenser Chronik durch Dr. Matthias Wiese geplant. Weitere vier zu dem ganz und gar nicht zickigen Ort sollen folgen.