1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Karneval : Karneval 2018 in Bernburg: Narren starten mit Umzug und Till-Befreiung in ihre 64. Session

Karneval  Karneval 2018 in Bernburg: Narren starten mit Umzug und Till-Befreiung in ihre 64. Session

Von Torsten Adam 12.11.2018, 08:52
Der befreite Till Eulenspiegel (Nadin Fuchs) nimmt Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze auf dem Balkon den Rathaus-Schlüssel ab.
Der befreite Till Eulenspiegel (Nadin Fuchs) nimmt Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze auf dem Balkon den Rathaus-Schlüssel ab. Conny Schreiber

Bernburg - Exakt 11 Minuten nach 11.11 Uhr haben Bernburgs Narren am Sonntag die Macht über die Stadt übernommen. Zu diesem Zeitpunkt hielt der nach neun Monaten aus dem dunklen Turm befreite Till Eulenspiegel den Rathaus-Schlüssel auf dem Balkon in der Hand. Bis zum Aschermittwoch am 6. März feiert der Bernburger Karnevalsclub (BKC) seine mittlerweile 64. Session.

300 Schaulustige erlebten den Beginn der fünften Jahreszeit

Mehr als 300 Schaulustige hatten sich eingefunden, um den Auftakt in die fünfte Jahreszeit mitzuerleben. Es bedurfte einiger Böllerschüsse, ehe Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) und seine drei Dezernenten Paul Koller, Silvia Ristow und Holger Dittrich wach wurden und auf den Balkon hinaustraten.

„Neue Gesetze, Verordnungen, Satzungen, Richtlinien und Hausordnungen müssen erstmal gesichtet werden. Das ist eine unendliche Arbeit für einen Beamten“, klagte Sozialdezernent Koller, während er in einem dicken Stapel Akten blätterte. Da bleibe keine Zeit für andere Dinge.

Hat Eulenspiegel Arbeitsvertrag mit der Stadt Bernburg?

Ordnungsdezernent Holger Dittrich begründete, warum der Till nicht rausgerückt werden kann: „Er ist zu Mehrarbeit eingeteilt.“ BKC-Vorsitzender Thomas Leinweber zweifelte allerdings daran, dass der Eulenspiegel einen gültigen Arbeitsvertrag mit der Stadt Bernburg besitzt.

Und so schlug OB Schütze angesichts der närrischen Übermacht einen Kompromiss vor: „Ihr räumt das Rathaus auf und entsorgt den ganzen Papierkram, dann kriegt ihr dafür den Till. Er war sowieso keine große Hilfe, fauler als jeder Beamter und auch noch aufmüpfig.“

OB Schütze hisste die weiße Fahne und gewährte Einlass

Als sich die Narren damit einverstanden erklärten, hisste der Oberbürgermeister schließlich die weiße Fahne und gewährte Einlass ins Rathaus.

Etwas getrübt wurde der Karnevalsauftakt vom Wetter. Denn es regnete nicht nur Bonbons, sondern auch just in dem Moment, als die alljährliche Zeremonie über die Bühne ging, dicke Wassertropfen. Praktischerweise eigneten sich mitgebrachte Regenschirme, verkehrt herum aufgespannt, prima für das Sammeln der vom Rathaus-Balkon geschmissenen Kamelle.

Umzug vom Kurhaus, angeführt vom Spielmannszug Bernburg

Vom kurzen Regenguss ließen sich die Karnevalisten die gute Laune nicht verderben. Zu laut aus den Boxen schallenden Gassenhauern tanzten sie eine Polonaise und präsentierten Ausschnitte ihres Programms. Zuvor war der bunte Tross vom Kurhaus aus durch die Stadt gezogen, angeführt vom Spielmannszug Bernburg, begleitet von Poleys Karnevalisten.

Auf der Marktbrücke erwartete sie Ex-Oberbürgermeister Helmut Rieche mit Narrenkappe und verteilte kleine Schnäpse zum Aufwärmen. Pünktlich um 11.11 Uhr erreichte der von Sven Ochsendorf geleitete Umzug das Rathaus, wo der „Wahnsinn“ seinen Lauf nahm. (mz)

Bernburgs Karnevalisten sind mit einem Umzug ab dem Kurhaus in die 64. Session gestartet.
Bernburgs Karnevalisten sind mit einem Umzug ab dem Kurhaus in die 64. Session gestartet.
Conny Schreiber