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Kalendertür an einer ganz delikaten Stelle

Von Heiko Wigrim 16.01.2006, 18:15

Bernburg/MZ. - Noch bis zum 12. Februar stellen dort Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Könnern, der Förderschule Lebensweg sowie des Gymnasiums Carolinum künstlerische Arbeiten aus. "Köstliche Ideen", so Weigelt, habe er bei seinem Rundgang beispielsweise im Ausstellungsbereich der Förderschule gesehen: Handpuppen aus Strümpfen, selbst gebastelte Kalender und originell auch die Darstellung von "Arielle" und "Die Blätter im Geisterwald". "Fasziniert war ich vom Fühlbuch der 10b", meinte Weigelt. Sich mit Sehbehinderten im künstlerischen Bereich zu bewegen, sei eine "pfiffige Idee". Für die gezeigten Exponate "muss man Zeit mitbringen und ganz genau hinsehen, dann bemerkt man die Besonderheiten", so der Museumschef.

Besonders interessant bei den Exponaten des Schulzentrums Könnern seien die Arbeiten zur Fassagengestaltung gewesen, sagte Weigelt. "Als alter Denkmalpfleger habe ich mich über diese Arbeit gefreut. Sie trägt zur Geschmacksbildung bei und dies haben wir heute bitter nötig."

Auch problematische Themen seien nicht ausgeklammert worden: "Das Plakat zur Gewalt unter Jugendlichen zeigt deutlich die Botschaft - eine klare Absage an die Gewalt." Absoluter Höhepunkt bei den Könneraner Kunstwerken ist nach Weigels Worten die ausgestellte Jeans. "Sie sieht von weitem wie ein Flickenteppich aus, damit konnte ich erst nichts anfangen."

Beim Näherkommen erkannte er einen Adventskalender. "Und suchen Sie mal die Nummer 16 - sie befindet sich an einer Stelle, an der man sich kaum traut, hinzufassen", gab er noch einen Tipp.

Noch einmal viel Lob verteilte der Museumschef für Arbeiten des Gymnasiums: zart hingehauchte Naturstudien in Pastell, Experimente mit Lochkameras, das Modell des Projektes Martinskirche und vieles mehr. Zu den herausragenden Arbeiten zählte Weigelt die Grafik der Schlosskirche von Martin Lettermann. "Wenn sie an der Natur gezeichnet wurde, gibt es nichts hinzuzufügen."