Handball Jeder Test ist für den SV Anhalt Bernburg reines Gold wert
Der Drittligist tritt Mittwoch in Köthen an. Weshalb es bei den Vorbereitungsspielen bisher noch kein Erfolgserlebnis gegeben hat.

Bernburg/MZ - 30:34 gegen Ligakonkurrent SC DHfK Leipzig II, danach knappe Niederlagen gegen die Oberligisten USV Halle und HC Burgenland - hinsichtlich der Ergebnisse in den Testspielen läuft es beim Handball-Drittligisten SV Anhalt Bernburg alles andere als rund.
Am heutigen Mittwoch, 19 Uhr, proben die Schützlinge von Trainer Martin Ostermann beim Viertligisten HG 85 Köthen zum vierten Mal in der Sommerpause den Ernstfall, ehe am Freitag in der heimischen Bruno-Hinz-Halle, ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit, gegen den Drittligisten HSC Bad Neustadt die nächste Standortbestimmung erfolgt. „Sicherlich haben wir noch Luft nach oben. Aber die Vorbereitung auf die neue Saison gestaltet sich aus mehreren Gründen alles andere als einfach“, erklärte Marco Mansfeld, Vorstandsmitglied des Förderkreises.
Dünne Personaldecke verursacht Probleme
Die Corona-Pandemie hinterlässt vielfältige Probleme bei den Sportvereinen, deren Kassen leer sind. Trotzdem ist der Markt leer gefegt. Mit dem Rekordaufgebot von 82 Mannschaften in sieben Staffeln startet die dritte Handball-Liga am ersten Septemberwochenende in die neue Saison, da es in den vergangenen beiden Spielzeiten keine Absteiger gab und von unten nachgerückt werden durfte. Verfügbare drittligataugliche Spieler aus Deutschland gibt es nicht. Und um fast ausschließlich Transfers in Europa zu tätigen, fehlt durch die lange Pause und den damit verbundenen entgangenen Zuschauereinnahmen das nötige Kleingeld. Vor allem die dünne personelle Decke verursacht Sorgenfalten. Martin Ostermann ist schon froh, wenn zu den Einheiten in der Vorbereitung, die am 1. Juli begann, zehn Mann erschienen sind.
Gruppentaktische Übungen oder das Einstudieren von Spielzügen gegen eine aktive Abwehr sind unter diesen Rahmenbedingungen nicht möglich. „Uns fehlen die Harmonie und Abstimmung insbesondere in der Offensive. Wir können derzeit nur bei den Testspielen Dinge ausprobieren, die im Training nicht möglich sind. Deswegen ist jeder Vergleich Gold wert und ein wichtiger Baustein auf dem Weg in die neue Saison“, meinte Martin Ostermann, der das Engagement seines quantitativ kleinen Kaders über alle Maßen lobt. Die Jungs seien voll bei der Sache, ehrgeizig und zielstrebig.
Zwei Keeper stehen zur Verfügung
Nur mit diesen Eigenschaften kann die Truppe den am 4. September mit einem Heimspiel gegen den MTV Braunschweig beginnenden Existenzkampf in der dritten Liga bestehen. Dafür ist zumindest noch Verstärkung zwischen den Pfosten in Sicht. Ab kommenden Montag sollen Martin Ostermann im Training endlich zwei Keeper regelmäßig zur Verfügung stehen. Der avisierte Neuzugang Dominik Balin hat laut Aussage von Marco Mansfeld bis dahin seine Kündigung bei seinem bisherigen Arbeitgeber in Tschechien endgültig vollzogen. Seit 1. Juli stand Stammkeeper Florian Link bei den Einheiten unter „Dauerbeschuss“. „Es war nur ein Spiel auf ein Tor möglich“, so Martin Ostermann.