Investition in Bernburg Investition in Bernburg: Kinderheim steht kurz vor dem Abriss

bernburg/MZ - Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht: Noch in diesem Monat sollen die Vorbereitungen für den Abriss des ehemaligen Coppi-Heims in der Bernburger Karlstraße beginnen. Nach Angaben der zuständigen Landkreisverwaltung als Eigentümer des Hauses soll von dem ehemaligen Kinderheim bereits Mitte Mai nichts mehr übrig sein. Der Rückbau gehört zum Konzept, die Ämter noch mehr auf die Kreisstadt Bernburg zu konzentrieren. Dieses Vorhaben wurde bereits im Jahr 2008 vom Kreistag mehrheitlich so beschlossen.
Der Abriss des ehemaligen Coppi-Heim ist allerdings nur der Anfang der millionenschweren Investitionen, die in diesem Jahr anstehen. Insgesamt will der Kreis 3,4 Millionen Euro in die Hand nehmen, allein 1,9 Millionen Euro entfallen auf den Abriss des ehemaligen Kinderheims und den Neubau an gleicher Stelle in der Karlstraße. Schon jetzt steht genau fest, was in dem Gebäude schräg gegenüber der Kreisverwaltung untergebracht werden soll: die Zentrale für die digitale Technik, darunter auch die digitalen Akten der Verwaltung und des Jobcenters, die über ein zweites System abgesichert werden müssen.
Platz im Neubau finden sollen laut Kreissprecherin Ingrid Schildhauer aber auch die Auszubildenden und Praktikanten. „Sie sind derzeit noch sehr beengt im Kreishaus I untergebracht“, begründet Schildhauer den Entschluss.
Voraussichtlich im März nächsten Jahres dürften sie ihre Schreibtische im Neubau einrichten. Von den kürzeren Wegen zum kaum 100 Meter entfernten Kreishaus I erhofft sich der Landkreis auch eine günstigere Kontaktmöglichkeit der Mitarbeiter. Diese war bisher nur per Telefon oder durch Dienstfahrten nach Aschersleben und Schönebeck möglich.
Neben dem Neubau ist auch für die inzwischen leer stehenden Räumlichkeiten der ehemaligen Berufsschule in Roschwitz, Thomas-Müntzer-Straße, eine Lösung gefunden. „Sie werden zum Kreishaus IV werden“, sagt Schildhauer. Demnächst sollen die Sanierungsarbeiten starten, Ende des Jahres sollen sie bereits fertig sein. Insgesamt 1,5 Millionen Euro will der Landkreis dafür ausgeben. Alle Veterinärangelegenheiten und der gesundheitliche Verbraucherschutz sollen dort stationiert werden. Inbegriffen auch Labor- und Untersuchungsräume sowie 81 Büroarbeitsplätze, zählt Kreissprecherin Schildhauer auf.
Ursprünglich sollte dafür die ehemalige Kinderpsychiatrie an der Solbadstraße in Bernburg umgebaut werden. Doch die Kosten von fast 5,9 Millionen Euro hätten das Budget überstiegen. Mit der Konzentration auf die beiden neuen Standorte in Bernburg erhofft sich der Landkreis auch erhebliche Einsparungen. Für Mieten, Abschreibungen und Zinsen bei nötigen Sanierungen sowie Betriebskosten geht man von einer Ersparnis im mittleren sechsstelligen Bereich aus. Außerdem entfallen nach der Fertigstellung der beiden neuen Gebäude rund 90 000 Euro Dienstreisekosten.
Sobald die beiden Häuser bezugsfertig sind, und die 140 Mitarbeiter ihre Umzugskartons gepackt haben, will sich der Landkreis von den dann leer stehenden Verwaltungsgebäuden trennen. Betroffen davon ist das Haus III in Aschersleben (Gesundheitsamt) sowie das Haus III (Teile des Ordnungsamtes) und Haus VI (Veterinäramt, Außenstelle Gesundheitsamt) - beide befinden sich in Schönebeck.