Immobilien in Könnern: Immobilien in Könnern: Der Traum vom eigenen Bahnhof

KÖNNERN/NIENBURG - Sie haben ein Faible für alte Gemäuer und können sich nichts Schöneres vorstellen, als mit dem Quietschen der Züge auf den Schienen einzuschlafen und vom Signalhorn geweckt zu werden? Wie wäre es mit einem eigenen Bahnhofsgebäude? Interessenten werden eventuell während einer dreitägigen Immobilien-Auktion vom 20. bis 22. Juni in Berlin fündig. Denn dort kommen 190 Immobilien aus ganz Deutschland unter den Hammer, darunter 15 Bahnhöfe. Dazu gehören auch die folgenden drei aus dem Altkreis Bernburg.

Belleben: Der denkmalgeschützte zweigeschossige Altbau von 1890 wurde bereits vor einigen Jahren von der Deutschen Bahn im Paket mit anderen Empfangsgebäuden an einen britischen Finanzinvestor verkauft, der seinen Bestand nun auflösen will. Das Objekt verfügt laut Auktionator Matthias Knake über rund 390 Quadratmeter Nutzfläche auf einem Grundstück von gut 8500 Quadratmetern. Die Bahnlinie verläuft unmittelbar vor der Haustür und ist nach wie vor in Betrieb; allerdings gibt es keinen direkten Haltepunkt vor dem Objekt.

„Der Bahnhof befindet sich in einem sanierungs- und modernisierungsbedürftigen Zustand. Allerdings bringt er auch erhebliche Mieten ein“, sagt Knake. Denn mit den derzeit zwei vermieteten Wohnungen im Obergeschoss wird eine Jahresnettomiete von gut 8600 Euro erzielt. Der Käufer könnte in das Erdgeschoss einziehen. Hier stehen die ehemaligen Diensträume der Deutschen Bahn sowie eine Wohnung leer. Die Auktion beginnt bei 19.000 Euro.

Für Bahnhofliebhaber mit einem kleineren Geldbeutel könnten die beiden folgenden Objekte interessant sein. Die Gebäude in Nienburg und Trebitz seien schon einmal zur Versteigerung von

der Deutschen Bahn freigegeben worden und damals an eine Firmengruppe aus Nordrhein-Westfalen gegangen, wie Knake erzählt. Sie kommen nun erneut

in die Auktion. Das Mindestgebot liegt bei gerade einmal 500 Euro, wenngleich das nicht heißt,

dass sie auch für diesen Preis

weggehen, wie Auktionator Knake aus Erfahrung weiß: „Durchschnittlich kommen diese Objekte auf einen Endpreis von 7000 bis 8000 Euro.“

Nienburg: Für wahre Bahnhofliebhaber ist das Gebäude an der aktiven Bahnlinie Bernburg-Calbe gedacht. Denn der mit einem Pappdach versehene Klinkeraltbau weist starke Feuchtigkeits-, Vandalismus- und Brandschäden auf; auch das Dach ist bereits teilweise eingefallen. Gleiches gilt für den Anbau - eine ehemalige Gaststätte. Fazit: dringend sanierungsbedürftig. Von den gut 1400 Quadratmetern Grundstück sind rund 340 als Wohn- und Nutzfläche ausgewiesen. Dazu gehören neben dem Bahnhofsbereich mit Büro, Schalter, Gepäck- und Warteraum auch eine Wohnung.

Trebitz: Hobbybastler könnten an dem knapp 840 Quadratmeter großen Grundstück mit dem Klinkeraltbau von 1891 Gefallen finden, denn hier muss ordentlich Hand angelegt werden. So ist unter anderem das Dach stellenweise eingestürzt. Im Inneren sind auf den gut 220 Quadratmetern Dienst- und Empfangsräume zu finden. Das Gebäude an sich wurde zwar aufgrund von Feuchtigkeit und Vandalismus in Mitleidenschaft gezogen, ist allerdings noch zu retten. Im Gegensatz zu dem angrenzenden Schuppen, der schon längst für den Abriss bereit ist. Für den Kauf der Immobilie könnte die Regionalbahnhaltestelle direkt vor der Haustür sprechen. Sie wird nach wie vor regelmäßig bedient. Und ein Schnäppchen ist der Bau allemal. Auch hier liegt das Startgebot bei 500 Euro. (mz)