Marita Blail verabschiedet sich „Ich freue mich auf die freie Zeit“
Bernburger Gemeindepädogin geht in den Ruhestand. Bei einem Gottesdienst in der Martinskirche wird die 62-Jährige entpflichtet.
Bernburg - Gemeindepädagogin Marita Blail wird bei einem Gottesdienst am kommenden Sonntag, 25. April, ab 10 Uhr in der Martinskirche Bernburg in den Ruhestand verabschiedet. Am 1. April hat die bald 63-Jährige die Freistellungsphase der Altersteilzeit begonnen. „Ich freue mich auf die freie Zeit und ein eigenes geistiges Leben. Das ist ein Geschenk“, sagt die Bernburgerin vor ihrer Verabschiedung der MZ.
Sie wolle ausgiebig in der Bibel lesen und an der Kreisvolkshochschule einen Englischkurs besuchen, wenn es wieder möglich ist. Marita Blail ist auch glücklich darüber, einen Teil der gewonnenen Freizeit ihrer 90-jährigen Mutter, die in der Nähe von Hamburg lebt, widmen zu können.
Auch ein Gesangsstudium absolviert
Marita Blail wurde im mecklenburgischen Hagenow geboren und engagierte sich schon früh in der christlichen Jugendarbeit. Ab 1968 nahm sie Gesangsunterricht am Konservatorium in Schwerin. Auf die Schulzeit folgte zuerst eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentin in Schwerin, ab 1982 ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Bis 1990 war sie Ensemblemitglied am Theater in Zwickau, anschließend am Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg. Nach der Auflösung des Ensembles drei Jahre später begann Maria Blail ein Studium für Gemeindepädagogik in Wernigerode.
Seit 1994 war die verheiratete Mutter zweier erwachsener Kinder dann als Gemeinde- und Religionspädagogin in der Evangelischen Landeskirche Anhalts in der Region Bernburg tätig. Ihr Tätigkeitsfeld umfasste die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, den Religionsunterricht in Grundschulen und die Seniorenarbeit. Sie leitet auch musikalische Gruppen und konzertiert häufig als Sängerin.
„Gottes Ruf trat vor langer Zeit in mein Leben“
Den Bernburger Kirchengemeinden will Marita Blail auch im Vorruhestand aktiv verbunden bleiben, der Musik sowieso. „Es war mir eine Freude und eine Ehre, meinen Glauben mit Ihnen zu teilen und auch noch dafür bezahlt zu werden. Gottes Ruf trat vor langer Zeit in mein Leben und ich habe diesen Schritt, ihm zu folgen, nie bereut“, schrieb sie zu ihrem Abschied an die Christen der Region. Sie sei dankbar, dass sie im Weinberg Gottes säen und pflanzen durfte und sogar manch kleines Pflänzlein gedeihen sehen konnte.
Offiziell entpflichtet wird Marita Blail am Sonntag von Oberkirchenrätin Ramona Eva Möbius aus Dessau-Roßlau. Die Predigt hält Pfarrer Stephan Aniol aus Nienburg und die Liturgie übernimmt Pfarrer Lambrecht Kuhn aus Bernburg. Für die musikalische Ausgestaltung des nach dem bewährten Corona-Hygienekonzept der Kirchengemeinde gefeierten Gottesdienstes zeichnen Marita Blails Ehemann Peter an der Orgel und Sopranistin Annelie Leuthäuser verantwortlich.
Ein bisschen traurig ist Marita Blail, dass sie sich pandemiebedingt nicht so herzlich und intensiv von allen Wegbegleitern verabschieden kann, wie sie es sich gewünscht hätte. „Ich würde überall gern einen ausgeben. So aber überkommt mich irgendwie das Gefühl, mich rauszuschleichen“, gewährt sie einen Einblick ihr Seelenleben. (mz/Torsten Adam)