Heimatfest für Cowboy und Indianer Heimatfest in Pobzig : Wasser für "Blaue Bohnen"

Pobzig - Die Colts saßen locker, waren aber nicht mit Patronen – in Fachkreisen auch „blaue Bohnen“ genannt – gefüllt, sondern nur mit Wasser. Der kalte Strahl schockte die getroffenen Personen jedoch nicht. Er war eine erfrischende Abkühlung beim Heimatfest in Pobzig, das unter dem Motto „der wilde Osten“ stand.
Seit 13 Jahren finden die Fest im Wechsel statt
„Seit 13 Jahren führen wir mit den Nachbargemeinden Borgesdorf und Gramsdorf im regelmäßigen Wechsel diese Feier durch und denken uns im Vorfeld jedes Mal ein Thema dazu aus. Wir hatten schon Olympische Spiele oder die Highland-Games auf dem Programm. Sogar lebende Kühe machten bei einer Feier mit“, erzählte Ortsbürgermeister Rainer Weißenborn, wobei der wilde Osten sich als Synonym für den Wilden Westen herausstellte.
Die Besucher erschienen auf dem Gelände der Pobziger Freiwilligen Feuerwehr entweder als Cowboy oder als Indianer.
Bürgermeister spielt in „Spiel mir das Lied vom Tod“ mit
Den Zuschauern wurde einiges geboten, wobei sich in diesem Jahr die Gastgeber und die Gramsdorfer ins Kulturprogramm einbrachten. Ein Schauspiel wurde mit der Film-Melodie des berühmten Italo-Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ eingeleitet.
Als Akteur wirkte auch der Bürgermeister mit, der beim Kartenspiel schummelte und zur Belustigung des Publikums am Ende nicht nur seine ermauschelte Kohle, sondern sogar seinen Skalp, eine schwarzgelockte Perücke, verlor.
Als Bühne für die Tanzvorführungen diente der schmale Schotterweg an der Feuerwehr. Trotz des unpassenden Untergrunds erhielten die Tänzerinnen bereits während ihres Auftritts Szenenapplaus. Dabei standen die Pobziger „Line-Dancer“ nicht nur wegen des Heimvorteils in der Gunst des Publikums besonders weit oben.
Kein Wunder, denn ihre Aufführungen wirkten schon etwas professioneller, obwohl der Sirtaki zum Abschluss nicht ganz zum Motto der diesjährigen Veranstaltung passte.
Wegen Urlaubszeit kurzfristiger Personalmangel
Seit zwei Jahren trainieren die zwölf Frauen unter der Anleitung von Silvia Conrad sowie ihrer Schwester Karina Heickrodt und treffen sich regelmäßig einmal in der Woche in Pobzig, um neue Tänze einzustudieren.
„Wegen der Urlaubszeit sind wir diesmal nur zu Sechst aufgetreten, haben das aber auch ganz gut hinbekommen. Es hat sehr viel Spaß gemacht“, meinte Silvia Conrad, die mit ihrer Gruppe auch bei Familienfeiern und beim Pobziger Karneval im Sportlerheim des FSV Eiche regelmäßig auftritt. Natürlich hatten die Veranstalter auch den Nachwuchs nicht vergessen.
„Die Kinder sollen auch ihren Spaß haben“, sagte die Vorsitzende vom Heimatverein und leidenschaftliche Skatspielerin Katrin Dornfeldt. Und den hatten die Kids auf der Hüpfburg, bei den Kutschfahrten, beim Klettern auf dem Holzpferd oder beim Ringwerfen, während die Erwachsenen in Ruhe feierten. Denn natürlich wurde bei der „Western-Party“ auch Feuerwasser ausgeschenkt. (mz)
