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Hebammen-Haftpflichtversicherung Hebammen-Haftpflichtversicherung: Nur noch ein Jahr Schutz

02.04.2014, 17:08

Zum 30. Juni 2015 ist die Gruppenhaftpflichtversicherung, über die sich alle selbstständigen Hebammen bislang versichern müssen, gekündigt worden. Eine Alternative ist bislang nicht in Sicht. 2.200 bis 3.800 Frauen in Deutschland - eine genaue Zahl ist nicht erfasst - sind dadurch in ihrer beruflichen Existenz bedroht, da ihre Arbeit ohne Versicherungsschutz nicht erlaubt ist.

Laut Deutschem Hebammenverband stiegen die Haftpflichtprämien binnen zehn Jahren von 453 auf 4.242 Euro pro Jahr. Der Grund sind höhere Schadenssummen nach Geburtskomplikationen. Seit dem Jahr 2010 haben sich bundesweit deshalb bereits etwa 20 Prozent der freien Hebammen aus der Geburtshilfe verabschiedet. Laut Versicherungswirtschaft gibt es jährlich rund 100 Personenschäden, davon zwölf mit Schäden über 100.000 Euro.

In einer Online-Petition hat sich Bianca Kasting, eine Mutter, an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gewandt und um Hilfe für die Hebammen gebeten. Bislang haben knapp 400.000 Menschen im Internet unterschrieben.

Hermann Gröhe hat eine zeitnahe Lösung angekündigt. Wie diese konkret aussehen könnte, ist noch offen. Laut einer Kleinen Anfrage der Linken an das Gesundheitsministerium kennt die Bundesregierung weder die Zahl der Betroffenen noch ihre Einkommenssituation. (TAD)