Hans Herbst Hans Herbst: Trauer um engagierten Banker

bernburg - Zu diesem Mann musste man zwangsläufig aufblicken - nicht nur wegen seiner stattlichen Statur. Sondern vor allem wegen seiner Verdienste für Bernburg und die Region: Der langjährige Bernburger Sparkassenchef, Hans Herbst, ist am 21. Dezember im Alter von 78 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben.
Geboren in Gleiwitz in Oberschlesien (heute Gliwice in Polen), musste er wie tausende andere Deutsche seine Heimat am Ende des Zweiten Weltkriegs verlassen.
Nach der politischen Wende 1989/90 war er wesentlich daran beteiligt, dass es im Raum Bernburg aufwärts ging. Der Vater zweier Söhne hat nicht nur bei der Sparkasse seine Spuren hinterlassen, sondern auch in der Gesellschaft.
Ein Mann mit Ideen und Gemeinschaftssinn
Bemerkenswert ist vor allem sein Wechsel von einer Spitzenposition an der Sparkasse in Lüneburg (Niedersachsen) nach der politischen Wende in den Osten, der hier fortan nicht nur arbeitete, sondern mit seiner Frau auch lebte.
Er habe hier eine Sparkasse nach seinen Ideen aufbauen wollen, sagte Herbst bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand 2005. Dabei kam ihm nicht nur sein Geschäftssinn zupass.
Hans Herbst hat auch nie das Menschliche vergessen. Als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse war er nicht nur verantwortlich für den Neubau der Geschäftsstelle in der Friedensallee sowie diverser anderer Geschäftsstellen.
Er hat die Mitarbeiterzahl verdreifacht und die Bilanz erheblich verbessert. Daneben hat er die Fusion mit der Sparkasse Schönebeck vorangetrieben.
Zudem brachte er die Sparkasse in die Gesellschaft ein, förderte Vereine und Kultur. So fand jährlich der sogenannte Orgelschmaus statt.
Mithilfe der Sparkassenstiftung kamen seit 1998 Kunststipendiaten nach Bernburg und seit 2002 alle zwei Jahre talentierte Pianisten aus aller Welt zum Klavier-Meisterkurs. Der begeisterte Karnevalist hatte darüber hinaus zahlreiche Ehrenämter inne.
Der Mann war ein Gewinn für Bernburg
Helmut Ibsch, Vorstandsmitglied der Salzlandsparkasse, hat Hans Herbst „als offenen, immer aktiven Menschen“ kennengelernt. „Mit seinem ausgleichenden Wesen war er ein stets fairer Gesprächspartner sowohl für Kunden als auch für unsere Mitarbeiter.“
Auch Altkreis-Landrat Ulrich Gerstner, mit dem Herbst privat befreundet war, würdigt dessen Verdienste. „Er war ein absoluter Gewinn für Bernburg und den Landkreis. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass es hier vorwärts ging“, so Gerstner. (mz/sus)