Hanfanbau in großem Stil in ehemaliger Schlosserei
CALBE/MZ. - Am Freitag bereits räumte die Polizei die Pflanzen aus, am Samstag wurde die gesamte Technik abmontiert. Die ausgeklügelte Technik für die Bewässerung und die Entlüftung der Plantage war den Hanfbauern zum Verhängnis geworden. Die warme Abluft, die über den Schornstein in den Himmel geblasen wurde, war in der kalten Umgebung zu sehen und so wurden die Anwohner aufmerksam, die zunächst von einem Brand ausgingen.
Als die Feuerwehrleute kurz nach 15 Uhr anrückten, um dem Brandherd zu Leibe zu rücken, trauten sie ihren Augen nicht, als sie die riesige Anpflanzung von Cannabispflanzen sahen. Die Feuerwehr informierte die Polizei, die zusammen mit der Staatsanwaltschaft nun ermittelt.
Dringend tatverdächtig sind zwei Männer, die flüchteten, als die Feuerwehr sich Zugang zu dem verriegelten Gebäude verschafft hatte. Nach ihnen wird gefahndet. Die Anlage mit Beleuchtung, Bewässerung und Entlüftung für das Ziehen der Hanfpflanzen bezeichnet die Polizei als professionell.
Der Strom wurde indes illegal bezogen. Hierzu hatten die Drogenanbauer eine Stromleitung angezapft, die nicht von dem Grundstück stammte. Die hauseigene Leitung war bereits abgeklemmt.
Bis zur Wende, wissen die Anwohner zu berichten, war in der Schlossstraße 92 eine Schlosserei. Nach der Wende wurde der Betrieb eingestellt, das Gebäude nicht mehr genutzt und ausgeräumt. Vor etwa zwei Jahren, sagt einer der Nachbarn, sei es wohl verkauft worden.
Doch dass sich dort etwas tat, konnte man nur vermuten, allerdings nicht, was es war. Denn wenn Aktivitäten zu verzeichnen waren, dann immer nur nachts, so ein Beobachter. Er sagt auch, dass er häufiger Asiaten gesehen habe, die in das Gebäude gingen.