Hallesche Landstraße Hallesche Landstraße Bernburg: Nach Abriss der Agip-Tankstelle ist Handel mit Skoda-Gebrauchtwagen geplant

Bernburg - Die Zapfsäulen sind seit zwei Wochen trocken, die Agip-Tankstelle im Süden der Stadt inzwischen sogar mit Bauzäunen abgeriegelt. Nach mehr als 25 Jahren hat sich das Unternehmen, das zum italienischen Erdöl- und Energiekonzern Eni gehört, überraschend aus der Saalestadt verabschiedet.
Aus eigenen Stücken, wie Thorsten Traunecker erklärt. „Agip hat den Mietvertrag nicht um weitere zehn Jahre verlängert“, sagt der Geschäftsführer aller Autohäuser der Feser-Graf-Gruppe in Sachsen-Anhalt, zu der auch die benachbarten Feser & Wittig Autohäuser zählen.
Feser & Wittig-Chef bedauert den Rückzug von Agip
Das Gelände gehöre allerdings nicht direkt der Autogruppe, dafür aber zu den Immobilien von Uwe Feser, dem Gesellschafter. „Wir finden es sehr schade, dass sich Agip zum Jahresende verabschiedet“, sagt Geschäftsführer Traunecker.
Schließlich habe man in der Vergangenheit immer eng zusammengearbeitet. Die Waschanlage zur Säuberung der Fahrzeuge genutzt und die Neuwagen dort auch erstmals betankt. Umso bitterer war die Nachricht, dass Agip kein Interesse mehr an dem Standort hat.
Gelände wird bis Jahresende komplett geräumt
Resultat: Das komplette Gelände muss laut Vertrag nun bis zum Jahresende komplett geräumt sein. Zwar wehen noch die schwarz-gelben Fahnen, die ersten Schilder sind aber bereits demontiert. Das Tankstellengebäude samt Waschanlage, Zapfsäulen und selbst der Boden werden folgen.
Letzterer ist mit Mineralöl belastet und muss deshalb laut Gesetz abgetragen und gesondert entsorgt werden. Offen bleibt, warum sich der Erdöl- und Energiekonzern Eni mit der Agip-Tankstelle aus Bernburg zurückgezogen hat. Die Pressesprecherin war am Mittwoch telefonisch nicht für die MZ zu erreichen.
Agip-Sprecherin war für die MZ nicht zu erreichen
Nach der Agip-Absage hat Traunecker nun einen Plan B ausgearbeitet, der möglicherweise schon im Frühjahr kommenden Jahres umgesetzt werden soll. „Wir planen dort ein Skoda-Gebrauchtwagencenter“, sagt der Geschäftsführer.
Denn schon jetzt gebe es einige Skoda-Kunden, die bereits ihren Service im VW-Autohaus buchen. Damit wären dann auch bis auf Porsche alle Marken der VW-Gruppe an diesem Standort vertreten, nachdem bereits seit kurzem auch Seat-Fahrzeuge in dem Autohaus vertrieben werden.
Trauneckers Pläne gehen aber sogar noch weiter: „Ich könnte mir auch gut ein Feser-Wash, also eine Waschanlage vorstellen.“ Diese könnte dann nicht nur für die eigenen Fahrzeuge auf dem Verkaufsplatz genutzt werden, sondern von allen Autofahrern, die zum Beispiel sonntags die Gelegenheit nutzen könnten, ihr Fahrzeug zu reinigen und sich im Anschluss auch noch den Verkaufsplatz anzusehen.
Feser & Wittig denkt über Bau einer Waschanlage nach
Was die Waschanlage betrifft, stehen die Planungen allerdings noch ganz am Anfang. Weder ein Architekt sei bisher damit beauftragt worden, noch sind dafür die nötigen Anträge bei den Behörden gestellt worden. Doch beides soll in den nächsten Wochen vorangetrieben werden. (mz)