Halang und Zander begraben zum Bauhof das Kriegsbeil
Ilberstedt/Güsten/MZ. - Während es Ende des vergangenen Jahres sehr nach Trennung aussah, scheint nun eine Lösung in Sicht. "Es ist nicht so, dass wir nicht miteinander reden", machte Ilberstedts Bürgermeister Roland Halang deutlich. Und auch sein Güstener Amtskollege Helmut Zander, der nach Ilberstedt zur Ratssitzung gekommen war, relativierte frühere Aussagen. "Wir haben nie ein Auseinanderhacken des Bauhofes gefordert", ruderte Zander zurück. Man habe lediglich eine Auseinanderrechnungsbilanz gefordert. Ende des Jahres 2006 klang das noch völlig anders: "Güsten wünscht, dass der Bauhof getrennt wird", hatte der Ilberstedter Bürgermeister deutlich in einer Ratssitzung gesagt. Halang selbst wollte die Trennung davon abhängig machen, ob die Verwaltungsgemeinschaft "Saale-Wipper" in dieser Form zusammen bleibt.
Die Auseinandersetzungen um den seit gut sieben Jahren gemeinsam betriebenen Bauhof schwelen schon lange. Ein wesentlicher Streitpunkt war die angeblich nicht vorhandene Transparenz der erbrachten Leistungen. Darum war die wesentliche Forderung eine Kosten-Leistungs-Abrechnung. Derzeit ist es so, dass Arbeitskräfte und Gerät in Ilberstedt und Güsten eingesetzt werden, wie es gerade notwendig ist. Das wird schriftlich festgehalten. Abgerechnet wird pauschal.
Zur Sitzung am Montag rechnete Steffen Globig, der neue Verwaltungsleiter, den Räten eine Trennung des Bauhofes vor. Nach dem Einwohnerschlüssel würden Ilberstedt 23 Prozent der Leistungen zustehen. Umgerechnet auf das Personal, zwei der zehn Mitarbeiter befinden sich in aktiver Altersteilzeit, würden Ilberstedt eineinhalb Stellen zustehen.
Doch oft würde in Ilberstedt mehr Arbeit anfallen, die von dem dann noch zur Verfügung stehenden Personal nicht bewältigt werden kann, argumentierte Globig. "Der Rasen wächst ja nicht weniger, auch wenn es weniger Einwohner sind." Der Großteil der Kosten der Altersteilzeit würde indes auf die Güstener entfallen. Nicht nur deshalb sei eine Zusammenarbeit in Sachen Bauhof für beide Kommunen sinnvoll.
"Wir sind für ein gemeinsames Betreiben des Bauhofes", machte Ratsmitglied Harald Lütkemeier deutlich, meinte allerdings, dass effizienter gearbeitet werden müsse. Auch Erich Hahndorf plädierte für eine gemeinsame Zukunft. "Die Gemeinden können es sich nicht leisten, jeweils Geräte allein anzuschaffen."