Grundstück in Könnern Grundstück in Könnern: Nachfolger für Reiterhof mit Ideen gesucht

KÖNNERN - Da steht ein Pferd ... nein, nicht auf dem Flur, sondern auf einem Anhänger mitten auf einem Feld vis-à-vis des Autohofes in Könnern. Es fällt auf - und das soll es auch, wie Karsten Leidel sagt. Er ist der Inhaber des gleichnamigen Nutzfahrzeughandels an der Köthener Straße, direkt an der Autobahnabfahrt Könnern. Und zu ihm führt die Spur, wenn man der auf dem Anhänger stehenden Telefonnummer folgt.
Kunden aus ganz Deutschland
Seit Anfang 2010 kauft und verkauft er auf dem ehemaligen LPG-Grundstück Multicars, Landmaschinen und andere „Oldtimer“ der Baujahre 1960 bis 1990. Die Lage habe ihn damals von Großpaschleben nach Könnern verschlagen. „Ich wollte unbedingt an die Autobahn. Für unser Geschäft ist das die beste Lage. Jeden Tag fahren hier tausende Leute vorbei“, begründet er. Dennoch will der gelernte Landmaschinentraktorenschlosser nun sein Gewerbe aufgeben. Und nicht nur das. Auch das angrenzende, von ihm zu einem Reiterhof hergerichtete Grundstück will er verkaufen. „Wir wollen zurück nach Köthen, wo unsere Wurzeln sind“, sagt Leidel, „und uns verkleinern.“ Nicht, weil das Geschäft in Könnern schlecht laufe - im Gegenteil, seine Kunden kommen aus ganz Deutschland. Nicht zuletzt aufgrund dessen beanspruche die Arbeit mittlerweile aber so viel Zeit, dass das Private auf der Strecke bleibt. Zumal seine Frau mit in der Firma tätig ist.
Das Geschäftsgrundstück eigne sich laut Leidel für nahezu jedes Gewerk. Vorhanden sind Ausstellungsbereiche, Büroräume, Garagen und eine Werkstatt. Zudem ist eine Einliegerwohnung integriert. Der Reiterhof liegt nur wenige Schritte entfernt. Auf diesem Grundstück befindet sich ein Naturstein-Haus, welches bewohnt werden kann.
Informationen gibt es unter Telefon 034691/51 03 00 oder im Netz unterwww.nutz-kfz.de.
„Wir müssen nicht weg oder verkaufen“, stellt Leidel, der seit nunmehr 17 Jahren im Geschäft ist, klar. „Wenn es nichts wird, bleiben wir hier.“ Dennoch wäre der Verkauf eine „finanzielle Befreiung“, vor allem, da der Reiterhof seit gut einem Jahr ungenutzt sein Dasein fristet. Die vier Pferde haben die Leidels bereits wieder abgeschafft. „Es fehlt uns einfach die Zeit, dieses Hobby auszuleben.“ Anfangs habe er sogar die Idee gehabt, einen Gnadenhof einzurichten. Zudem gebe es Räume, die zu einer Reithalle und einer Wohnung umgebaut werden könnten - je nach Bedarf und Vision der Käufer. „Das wäre ideal für einen Existenzgründer“, meint Leidel. Kaufwillige habe es schon einige gegeben. So sei vor kurzem eine Familie aus dem Erzgebirge vor Ort gewesen. „Sie hatte die Werbung vom Autohof aus gesehen und war spontan vorbeigekommen“, berichtet Leidel, „sie hatte Interesse an dem Reiterhof.“ Jedoch nicht um etwa Pferde unterzubringen, sondern Alpakas. „Leider war ihnen der Wohnraum zu klein.“
Was dem einen zu klein ist, empfindet ein anderer als zu groß, wie Leidel bereits feststellen konnte. Doch er ist sich sicher: „Hier kann man einiges daraus machen.“ (mz)