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Kinderbetreuung Gestaffelte Betreuungszeiten in Krippen und Kindergärten in Bernburg: Sechs und elf Stunden sind kaum gefragt

Von Susanne Schlaikier 13.11.2019, 07:56
Vor allem berufstätige Eltern sind dankbar über die Betreuungsmöglichkeiten in den Kindergärten in Bernburg, wie hier im „Löwenzahn“ in der Virchowstraße.
Vor allem berufstätige Eltern sind dankbar über die Betreuungsmöglichkeiten in den Kindergärten in Bernburg, wie hier im „Löwenzahn“ in der Virchowstraße. Engelbert Pülicher

Bernburg - Die meisten Kinder in Bernburg werden neun Stunden lang in Kindereinrichtungen betreut, die wenigsten sechs Stunden. Das geht aus einer Übersicht des Amtes für Kinder- und Jugendförderung hervor, die dem Jugend- und Sozialausschuss in seiner jüngsten Sitzung vorgelegt wurde.

Demnach werden 171 Kinder im Krippenbereich neun Stunden lang betreut und 263 Kinder im Kindergartenbereich. Sechs Stunden bleiben lediglich neun bzw. sieben Kinder in der Kita. Diese Zahlen beziehen sich sowohl auf die kommunalen Kitas als auch auf die Einrichtungen in freier Trägerschaft.

Zeiten müssen laut Kinderförderungsgesetzes stundengenau abgerechnet werden

Die Verwaltung hatte die Übersicht erstellt, weil es bisher in Bernburg möglich war, die Betreuungszeit zum Teil in Zweierschritten abzurechnen. Nach der Änderung des Kinderförderungsgesetzes (Kifög) muss die Betreuungszeit in den Kindereinrichtungen aber stundengenau abgerechnet werden.

Das gilt seit dem 1. August dieses Jahres auch für sämtliche Einrichtungen in der Stadt Bernburg. Nun hat die Verwaltung nach rund zwei Monaten ein erstes Fazit gezogen und die Zahlen vom Oktober 2018 mit denen aus dem Oktober dieses Jahres miteinander verglichen.

Früher hätten Eltern gehäuft die Betreuungszeit überschritten, sagte Doris Tell, Leiterin des Amtes für Kinder- und Jugendförderung. Daher hatte man einst die „elternfreundliche“ Variante in Zweierschritten beschlossen. „Nach der Gesetzesänderung haben wir noch keine Rückmeldung, ob es wieder gehäuft auftritt“, so die Amtsleiterin.

Konkret sieht es nun beispielsweise in den städtischen Kitas so aus, dass die Zahlen im Krippenbereich bei Betreuungszeiten von fünf und sieben Stunden fast gleich geblieben sind. Im Kindergartenbereich haben sich die Zahlen leicht verändert: Während vor einem Jahr 23 Kinder fünf Stunden betreut wurden, waren es im Oktober dieses Jahres 16 Kinder. 34 Kinder wurden im Oktober 2018 sieben Stunden betreut, ein Jahr später waren es 28.

Die größte Veränderung gab es bei den Verträgen mit acht Stunden Betreuung

Die größte Veränderung gab es indes bei den acht Betreuungsstunden. Denn obwohl es vor der Gesetzesänderung besagte Zweierschritte gab, hätten die Eltern die Möglichkeit gehabt, Verträge über acht Stunden abzuschließen, erläuterte Doris Tell.

Dies haben vor einem Jahr auch Eltern von drei Kindern im Krippen- und Eltern von fünf Kindern im Kindergartenbereich wahrgenommen. Im Oktober dieses Jahres waren es dann 28 bzw. 48 Kinder, die acht Stunden lang betreut wurden.

Bei den freien Trägen wurde diese Möglichkeit im Vorjahr lediglich von den Eltern eines Kindes im Kindergartenalter genutzt. In diesem Jahr sind es indes 70 Kinder in der Krippe sowie 129 Kinder im Kindergarten. Dabei dürfte sich auch die Änderung des Ganztagesanspruchs durch das neue KiföG von bisher zehn auf acht Stunden auswirken.

Auch bei Betreuungszeiten von neun und zehn Stunden gab es einige Veränderungen: Während sich die Zahl im Krippenbereich um elf auf 81 Kinder reduzierte, ging sie im Kindergartenbereich um 35 Kinder auf 131 zurück.

Zahl der Kinder, die neun und zehn Stunden betreut werden, ging zurück

Bei den freien Trägern sind die Unterschiede zum Vorjahr sogar noch größer: 138 Krippenkinder sind 2018 neun Stunden betreut worden. In diesem Jahr waren es 90. Außerdem waren es im Oktober 2018 213 Kindergartenkinder, ein Jahr später nur noch 132 Kinder.

Die Anzahl der Kinder im Krippenbereich, die zehn Stunden betreut werden, ist bei den städtischen Einrichtungen fast gleich geblieben. Im Kindergartenbereich gab es einen leichten Rückgang um 15 Kinder auf 83. Ähnlich sieht es bei den freien Trägern aus.

Vor allem im Kindergartenbereich gibt es deutliche Veränderungen: Die Zahl der Kinder, die zehn Stunden betreut werden, sank um 44 auf 108. Eine Betreuungszeit von elf Stunden nehmen in allen Einrichtungen die Eltern von lediglich zwölf (Krippe) bzw. 30 Kindern (Kindergarten) in Anspruch. (mz)