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Gartenverein "Chemie und Kali" in Bernburg Gartenverein "Chemie und Kali" in Bernburg: Ungebetene Besucher Sorgen für Unmut

Von Andreas Braun 05.03.2015, 17:55
Volker Hug hat seine Tür notdürftig repariert. Er will sie gegen eine Stahltür austauschen, die mehr Schutz bietet.
Volker Hug hat seine Tür notdürftig repariert. Er will sie gegen eine Stahltür austauschen, die mehr Schutz bietet. Engelbert Pülicher Lizenz

Bernburg - Seit acht Jahren ist Dorothea Algermissen Vorsitzende des Gartenvereins „Chemie und Kali“. Sie kann sich nicht erinnern, dass ein Jahr verging, in dem nicht „Vandalen“ durch die Anlage gezogen sind. Die Spuren des germanischen Volkes verlieren sich zwar in der Geschichte, doch immerhin sind die Vandalen, die 455 Rom überfielen, plünderten und alles blind zerstörten - verantwortlich für den Begriff Vandalismus.

Im Frühling kommt es zu Verwüstungen

Mit dem hat es die Gartensparte zwischen Hallescher Landstraße und dem Wohngebiet an der Semmelweisstraße regelmäßig zu tun. „Es ist immer die gleiche Jahreszeit. Der Winter geht zu Ende und der Frühling naht, dann kommt es zu Verwüstungen“, sagt die Vereinsvorsitzende. Vor einigen Tagen sind gut 60 Gärten in Mitleidenschaft gezogen worden. Dabei sei nicht einmal viel gestohlen worden. Hauptziel sei, so Dorothea Algermissen, die Zerstörung gewesen. „Bei mir wurde ein Rohr von der Wasserleitung abgebaut. Woanders wurde in Lauben eingebrochen und alles durchwühlt. So mancher Gartenbesitzer ist bereits das dritte oder gar vierte Mal betroffen. Viele melden schon gar nichts mehr der Polizei oder der Versicherung. Da wird mal schnelle der Vertrag gekündigt, wenn man zu viele Schäden meldet“, so die Erfahrung der Vereinschefin, deren Garten selbst schon mehrfach betroffen war.

Opfer von Eindringlingen

Volker Hug hat seinen Garten seit drei Jahren hier. Er ist erstmals Opfer von Eindringlingen gewesen. Seine Tür wurde demoliert, aus der Laube wurden Kaffee und andere Kleinigkeiten entwendet. Größere Wertgegenstände blieben da. „Die wollten schnell was mitnehmen, was sie zu Geld machen können, ohne dass sie großen Aufwand haben“, vermutet Hug.

Dass dabei die Tür zu Bruch ging, die er notdürftig repariert hat, und dass die Laube im Inneren verwüstet wurde, ist viel ärgerlicher als der Kaffeeklau. Dabei ist Hug einer von vielen, die regelmäßig im Garten vorbeischauen, auch wenn nicht gerade Hochsaison ist. Jeden zweiten Tag sei er hier, um nach dem Rechten zu sehen. Einen Tag, bevor die Laube aufgebrochen wurde, hatte er den Garten inspiziert. Nun will sich Hug eine neue Tür einbauen, die mehr Sicherheit bietet.

Abgesprungen wegen der regelmäßigen Verwüstungen ist noch keiner der 420 Parzellenbesitzer. Passiert das erst, so Dorothea Algermissen, kämen zu den 170 leeren Gärten noch einige dazu. (mz)