Gartensparten in Bernburg Gartensparten in Bernburg : Abrissbagger rücken weiter

Bernburg - Die Liste wird immer länger. Nachdem bereits nichts mehr von der Kleingartenanlage am Waldauer Anger übrig ist und inzwischen auch nichts mehr von den jüngsten Abrissprojekten - den 50 Parzellen der Sparte Eintracht sowie der Goldenen Aue in Bernburg - haben die Abrissbagger einen neuen Kurs genommen. Darüber informierte nun Hochbauamtsleiter Rüdiger Ihl.
Zunächst werden laut Ihl die letzten Reste am Großen Liebenwahn an der Gutenbergstraße beseitigt, bevor die Bagger in Richtung Aderstedt rücken. Dort soll es 30 Lauben in der Kleingartenanlage Paradies an den Kragen gehen. Damit wird das Areal halbiert, bleibt damit aber zu einem Teil bestehen.
Gartensparte Waldfrieden
Ein ähnliches Schicksal wird auch die Gartensparte Waldfrieden am toten Saalearm ereilen. Dort werden aller Voraussicht nach 111 der 211 Grundstücke dem Erdboden gleich gemacht und damit die Fläche von 80.000 Quadratmetern auf letztlich 45.000 Quadratmeter verkleinert. Nach den Renaturierungsarbeiten sollen auch die Zäune umgesetzt werden. Doch damit nicht genug. Geplant ist in den kommenden Jahren auch, mehrere Vereinsheime von weiteren Sparten in der Bernburger Talstadt abzureißen.
Unter anderem wird das dann auch den Kleingartenverein Stadtbreite treffen. Dort hatte sich ein Teil der Pächter allerdings dazu entschieden, trotz des Vereinsheimabrisses auch künftig weiterzumachen (die MZ berichtete). Notwendig ist der für viele Kleingärtner bittere Schritt wegen der Überschwemmung durch die Saale beim schweren Junihochwasser 2013. Damals setzten die Fluten nicht nur etliche Sparten unter Wasser, sondern hinterließen auch Schlammmassen und vor allem große Schäden an den Gebäuden.
Hilfe aus den Fluthilfefonds
Die Stadt Bernburg hatte daraufhin Hilfen aus dem Fluthilfefonds beantragt, um mit dem Geld hochwassergefährdete Sparten abreißen zu lassen. Nachdem nun bereits an der Flutbrücke und weiter stadtauswärts in Richtung Latdorf Platz geschaffen wurde, soll der Abriss nun nahtlos weitergehen.
Diese Abriss-Maßnahmen haben laut Hochbauamtsleiter Ihl auch einen positiven Nebeneffekt: Die Saale hat bei künftigen Hochwassern mehr Platz, sich auf den freien Flächen auszubreiten und kann schnell abfließen. Ein Rückstau wie bei vergangenen Fluten sei so nicht mehr möglich. (mz)