Gartenfest in Aderstedt Gartenfest in Aderstedt: Grüne Oase zu vererben

Aderstedt - Die Idee steht. An der Umsetzung wird gearbeitet: Seit April dieses Jahres kümmert sich Sabine Gebe neben ihrem Hausgrundstück zusätzlich um einen Kleingarten.
Im Frühjahr wurde der Vertrag mit der Aderstedter Sparte „Erholung“ unterschrieben – und sie ist eine von 32 Gartenfreunden dort.
Allein in diesem Jahr gehören Gebes zu einer von bereits vier neuen Kleingartenfamilien. Eine Freundin habe sie darauf aufmerksam gemacht, erzählt die Mutter.
Gartenfest in Aderstedt: Mitschüler der Tochter in der Nähe
Sicher hätte auch in Bernburg, ihrem Wohnort, eine Möglichkeit auf einen Kleingarten bestanden, aber der hier bot einen beinahe unschlagbaren Vorteil: „Gleich vier Mitschüler meiner Tochter sind hier ebenfalls öfter“, sagt sie.
Weil Eltern oder Großeltern eine der durchschnittlich 500 Quadratmeter großen Parzellen bewirtschaften.
Eigentlich kommt es der 45-jährigen Bernburgerin aber auf den Anbau von Obst und Gemüse samt eigens hergerichteter Entspannungsoase an. Mitten in der Natur.
Umgeben von hilfsbereiten Gartenfreunden, die neben Rat auch mit Tat zur Seite stehen. „Wir fühlen uns hier wohl. Die Arbeit in der Erde erdet“, sagt Sabine Gebe und strahlt mit Sonnenblumen und Spartenchefin Jana Scholz um die Wette.
Gartenfest in Aderstedt: Areal gemeinsam beräumt
Übernommen haben sie einen der verwilderten Gärten inklusive einer vermüllten Laube, die durch eine Vereinsaktion gemeinsam beräumt worden ist.
Ihre Parzelle arbeiten sie derzeit auf, pflanzen Beerenbüsche, setzen Tomaten und säen Kartoffeln. Kurzum: Es geht voran.
Die Vereinschefin hakt bei Gebes Bemerkung kurz ein. „Fünf unserer Mitglieder möchten ihre Gärten perspektivisch in andere Hände geben“, erzählt die Frau mit dem grünen Daumen.
Es handelt sich also um keine leerstehenden oder gar ungepflegten, sondern um welche, um die sich noch Gartenroutiniers kümmern.
Gartenfest in Aderstedt: Die Gemeinschaft stärken
Insgesamt umfasst das Areal rund sechs Hektar. 40 Parzellen gibt es, alle sind belegt. Zu DDR-Zeiten soll es hier sogar mal 120 Gärten gegeben haben.
Mit dem Gartenfest am Samstagnachmittag, an dem auch die Aderstedter Vereine unterstützen, soll wieder (mehr) Kultur in die Anlage kommen. Das stärkt die Gemeinschaft „und entwickelt sich zu einem Kinderfest“, sagt Ortsbürgermeister Mike Franzelius (parteilos).
Einige Meter von den Sitzbänken entfernt tummeln sich die Jüngsten. Sie basteln sogenannte Samenbomben, formen mit ihren Händen Erdkugeln mit Wild- und Wiesenkräutersamen.
Gartenfest in Aderstedt: Streuobstwiesen bleiben erhalten
Bei der Frage, was sich perspektivisch noch in der Kleingartensparte ändern soll, verweist Jana Scholz auf die Streuobstwiesen. Der derzeitige Bestand solle flächenmäßig gehalten werden.
Einige der Obstbäume hätten das halbe Jahrhundert an Lebensdauer allerdings bereits überschritten oder sogar schon ein stattliches Alter von 80 Jahren erreicht.
Aus diesem Grund solle nicht nur die Mitgliederstruktur, sondern auch der Streuobstbaumbestand durch Ersatzpflanzungen verjüngt werden.
Wer Interesse an einem Kleingarten in Aderstedt hat, kann sich bei Jana Scholz unter Telefon 0152/32 03 53 73 melden. (mz)