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Friedhof II in Bernburg Friedhof II in Bernburg: Friedhof verändert sein Gesicht

Von Susanne Thon 17.12.2015, 08:28
Das neue Grabfeld auf dem Friedhof II an der Parkstraße in Bernburg besteht aus großen und kleinen Urnenwahlstellen und einer Paargemeinschaftsanlage.
Das neue Grabfeld auf dem Friedhof II an der Parkstraße in Bernburg besteht aus großen und kleinen Urnenwahlstellen und einer Paargemeinschaftsanlage. Engelbert Pülicher Lizenz

Bernburg - Der Friedhof II an der Parkstraße in Bernburg verändert sein Gesicht. Und das lässt sich die Stadtverwaltung etwas kosten: Rund 75 000 Euro hat sie in diesem Jahr in ein neues Grabfeld investiert. Und noch mal so viel werden es 2016 sein, kündigt die Leiterin des städtischen Grünflächenamtes, Andrea Hempel, an.

Geplant sei, dann die bereits Anfang der 90er Jahre als Kreis konzipierte Urnenwahlanlage fertigzustellen. Gegenwärtig existieren drei Viertel. Aus 1.200 Stellen wird das kreisrunde Feld bestehen, wenn die Arbeiten am vierten Viertel abgeschlossen sind. Wann sie beginnen? Zunächst muss erst mal der städtische Haushalt beschlossen werden.

Und selbst wenn das passiert ist, kann nicht einfach darauf los gebaut werden, erklärt Hempel: Denn in dem umzugestaltenden Bereich befinden sich noch einige alte Gräber. Und was aus denen wird, ist mit den Nutzungsberechtigten zu klären.

Umbettung oder Einebnung

Genaugenommen gibt es ihr zufolge drei Möglichkeiten: Umbettung auf Kosten der Friedhofsverwaltung oder Einebnung - je nach dem, ob die Ruhefrist schon abgelaufen ist. Die beträgt bei einem Erdgrab 25 und bei einem Urnengrab 20 Jahre. Eine weitere Alternative besteht darin, die Grabstelle ins Konzept zu integrieren.

In jedem Fall würden diejenigen, die die Grabstelle seinerzeit erworben haben, rechtzeitig informiert, sagt Hempel. Und Sandra Haase, die als Mitarbeiterin in der Friedhofsverwaltung für Angehörige die direkte Ansprechpartnerin ist, will nicht unterwähnt lassen, dass „wir bisher immer eine Lösung gefunden haben.“

Angelegt worden ist der Friedhof II an der Parkstraße in Bernburg 1879. Er hat eine Fläche von 9,7 Hektar.

Die Kapelle wurde, lange nachdem das erste Begräbnis auf dem damals neuen Friedhof stattfand, errichtet. Und zwar nach dem Vorbild der Marienkirche.

Auf dem Friedhof haben für die Stadt bedeutende Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden. So auch der Wissenschaftler Hermann Hellriegel.

Anders als es in anderen Orten der Fall ist, schrumpft der Bernburger Friedhof II nicht. „Wir haben hier kein Feld, das komplett leer ist.“ Und es gebe auch nicht mehr Grabrückgaben als -erwerbe. Im Schnitt erfolgen 370 Urnenbeisetzungen pro Jahr. Dazu kommen einige wenige Erdbestattungen. „In Bernburg war der Anteil der Feuerbestattungen schon immer hoch“, sagt Hempel. Wohl auch, weil das hiesige Krematorium - eröffnet 1925, geschlossen 2006 - eines der ersten Stunde war. Früher ließen sich 70 Prozent der Verstorbenen verbrennen, heute sind es schon 95.

Wieviel neue Urnengräber geschaffen werden sollen und was auf Friedhof III an der Ilberstedter Straße geplant ist, lesen Sie auf Seite 2.

Vor dem Hintergrund geben Hempel und Haase auch dem erst vor kurzem freigegeben Grabfeld nur zwei Jahre bis zu seiner vollständigen Belegung. Geschaffen wurden hier 60 große Urnenwahlstellen, jeweils ausgelegt für bis zu vier Urnen, 132 kleine mit jeweils zwei Urnenplätzen und eine sich in das Gesamtensemble einfügende Paargemeinschaftsanlage, auf der auch noch mal 400 Urnen Platz finden, und die, wie alle Gemeinschaftsanlagen pflegefrei ist, also von den städtischen Mitarbeitern unterhalten wird.

Kleinere Fläche, geringerer Pflegeaufwand

Pflegefreie Urnengräber würden in den letzten Jahren verstärkt nachgefragt, bestätigt Hempel. Eine Entwicklung, der sich die Friedhofsverwaltung aber nicht gänzlich beugen will - und daher die Alternative in Form der kleinen Urnenwahlstellen offeriert. Kleinere Fläche, geringerer Pflegeaufwand.

Weitere Grabanlagen sollen dann erst wieder ab 2018 entstehen. Aber „weiter in Richtung Eingang, dass die Wege für die Besucher nicht so lang werden.“ Auf dem Friedhof III an der Ilberstedter Straße bleibt indes alles beim Alten. Der Bedarf nach neuen Grabfeldern sei dort nicht so akut. (mz)

Die Friedhofsverwaltung ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 11.30 Uhr und 12 bis 15 Uhr besetzt. Telefonisch erreichbar sind die Mitarbeiter unter 03471/33 34 66. E-Mail: [email protected]