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Freundschaften per Steckbrief gesucht

Von Julia Gürtler 19.02.2008, 18:06

Bernburg/MZ. - Den weiten Weg aus Fourmies und Trelon hatten die beiden Deutschlehrer Philippe Pech-Gourg und Benoit Schmitz bereits am Donnerstag hinter sich gebracht. Bevor es jedoch am Dienstag Nachmittag in den Norden Frankreichs zurückging, folgten sie der Einladung der Stadt Bernburg und nutzten den Dienstag für die Besteigung des Eulenspiegelturms und den Besuch des Französischunterrichts der Klasse 7.1 "Wir sind nicht hier, um das Französisch der Schüler zu beurteilen, sondern wollen einfach nur mal gucken, was sie schon alles können", meint der 36-jährige Benoit Schmitz, der seit 14 Jahren Deutsch unterrichtet und zum ersten Mal an einer Bernburger Unterrichtsstunde teilnimmt.

Nachdem Französischlehrerin Anne-Rose Becker ihrer Klasse den Besuch vorgestellt hatte, folgte erst einmal Schüchternheit auf Seiten der 15 Mädchen und zwei Jungen. Fragen an die Männer hätten sie zwar keine, doch alle Köpfe schauten gespannt in die Richtung der Franzosen, die kurz nach dem Unterrichtsgong einen Wunsch ihrer eigenen Schüler äußerten. "Die Schüler in Fourmies und Trelon würden sich sehr über Brieffreunde aus Bernburg freuen und sind schon alle ganz gespannt auf Antworten", erklärte Pech-Gourg.

Mit Steckbriefen, auf denen die Caroliner ihre Namen und Hobbys geschrieben hatten, waren die Schüler bereits auf den Wunsch vorbereitet und nun ganz gespannt, bald Antwort aus der Ferne zu erhalten. "Ich habe mich schon öfters mit Franzosen unterhalten, aber ich würde schon gern neue Leute kennen lernen", meinte die 13-jährige Fémie Hecke.

Damit die Jungen und Mädchen ihre zukünftigen Brieffreunde aus Frankreich vielleicht eines Tages persönlich treffen können, arbeiten die Lehrer und Schulen in beiden Ländern auf einen Austausch hin. Bis es soweit ist, bereitet sich die 7.1 mit Hilfe von Französischbüchern und Kassetten darauf vor, beim nächsten Lehrerbesuch auch mal ein paar mehr Fragen stellen zu können.