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Flüchtlinge im Raum Bernburg Flüchtlinge im Raum Bernburg: Wohin mit den Spenden?

Von Katharina Thormann 18.09.2015, 12:57

Bernburg - Unterkunft und Betreuung - der immer größer werdende Zustrom an Flüchtlingen im Raum Bernburg stellt die Verantwortlichen nicht nur vor diese beiden Aufgaben.

Es tut sich inzwischen ein immer dringlicheres Problem auf. Mit jedem Tag, an dem es kälter wird. „Wir haben nicht viel Kleidung auf unserer Flucht mitnehmen können“, sagt einer der Flüchtlinge, der derzeit im Notquartier im Bernburger Ortsteil Roschwitz untergekommen ist. Die meisten seiner Landsmänner sind deshalb momentan noch in Badelatschen oder Flipflops unterwegs. Doch der Winter naht. Vor allem feste Schuhe und Winterjacken für Erwachsene und Kinder würden fehlen.

Keine Kleiderkammer in Bernburg

Das Problem: Obwohl sich auch schon mehrere MZ-Leser bei der Redaktion gemeldet haben, die gern Kleidung direkt für Flüchtlinge in Bernburg spenden würden, so können sie es nicht. Denn: Bisher gibt es in Bernburg noch keine Kleiderkammer, die Jacken, Hosen und Co. für die Flüchtlinge annimmt. „Wir können das nicht leisten“, sagt Kreissprecherin Alexandra Koch. Auch das Deutsche Rote Kreuz hebt die Hände. Es hat lediglich eine Annahmestelle in Staßfurt. Eine weitere in Bernburg einzurichten sei allein aufgrund der logistischen Herausforderung derzeit nicht möglich, so DRK-Mitarbeiter Ronny Beier auf Nachfrage der MZ.

Bald Kleiderspenden über die Stiftung Evangelische Jugendhilfe?

Einzig die Stiftung Evangelische Jugendhilfe könnte möglicherweise schon bald eine Lösung parat haben. Sie betreibt bereits seit zehn Jahren den Füreinander-Laden in der Auguststraße. Dort würden Kleiderspenden für Bedürftige angenommen, allerdings noch nicht für Flüchtlinge. „Wir haben den Bedarf aber erkannt“, sagt Karsten Noack, verantwortlich für Pressearbeit. Demnach sei man derzeit in der Prüfung, inwieweit das Angebot auf die Asylsuchenden erweitert werden könne. Damit die Hilfe dort ankommt, wo sie derzeit dringend gebraucht wird.

Auch die Bernburger Stadtverwaltung will helfen. „Wir haben in den vergangenen Tagen immer wieder Anrufe von Bürgern bekommen, die gern etwas spenden möchten“, sagt Sozialamtsleiterin Margot Hajek-Hoffmann.

Verwaltung richtet Spendenkonto ein

Aus diesem Grund hat sich die Verwaltung entschieden, ein Spendenkonto für die Flüchtlinge in Bernburg einzurichten. Mit dem dort gespendeten Geld sollen Maßnahmen gefördert werden, die der Integration von Flüchtlingen dienen. Etwa wenn ein Kind gern in einen Fußballverein eintreten möchte und noch Schuhe braucht oder den Vereinsbeitrag nicht bezahlen kann. „Dafür soll das Geld verwendet werden“, so Hajek-Hoffmann.

Wer spenden möchte, kann das

auf dem folgenden Konto tun: Stadt Bernburg; Iban: DE 43 8005 5500 0260 0001 08; Bic-Code: NOLADE 21 SES. Bei Fragen zum Thema Geldspenden und deren Verwendung gibt das Sozialamt Auskunft unter der E-Mail-Adresse: [email protected]. (mz)