Feuerwehr Ilberstadt Feuerwehr Ilberstadt: Zur Not geht auch Rot
Ilberstedt - Aus alt mach neu - unter dieses Motto können die Modernisierungspläne für das Feuerwehrgerätehaus in Ilberstedt gestellt werden. Denn das Depot an der Wendlandstraße soll an Ort und Stelle nicht nur umgebaut, sondern zugleich auch erweitert werden. Die Pläne dafür wurden erstmals bei der Jahreshauptversammlung der Ilberstedter Ortsfeuerwehr und in dieser Woche bei der Sitzung des Brandschutz-Ausschusses der Verbandsgemeinde Saale-Wipper vorgestellt.
Demnach bleibt das rund 200 Quadratmeter große bestehende Gebäude erhalten und wird um einen Anbau erweitert - und zwar an der Seite, wo sich derzeit noch der Parkplatz befindet. Das geplante Gerätehaus wird später gut 230 Quadratmeter messen und in der Fahrzeughalle Platz für die zwei Einsatzwagen - ein Lösch- sowie ein Mehrzweckfahrzeug - bieten. Diese müssen künftig im Fall der Alarmierung nicht wie bislang auf die Gutenbergstraße, sondern die Wendlandstraße ausfahren. Zudem werden Sanitär- und Umkleidebereiche für die 20 aktiven Kameraden, darunter zwei Frauen, neu gestaltet sowie ein Büro für den Ortswehrleiter Matthias Stiemer eingerichtet. Dieser freut sich, dass die Pläne endlich konkreter werden. Denn: „Die Sicherheit im Einsatz- und Übungsdienst ist nicht gewährleistet, was der Sicherheitsbeauftragte sowie die Feuerwehrunfallkasse bestätigen.“
Odyssee des Feuerwehrdepots nimmt ein Ende
Seit Jahren schon gibt es im Ilberstedter Feuerwehrdepot erhebliche Risiken. So müssen sich unter anderem die Einsatzkräfte im Technikraum umziehen, wo sie mit Fahrzeugabgasen belastet werden. Platzmangel ist dahingehend das Stichwort. Zudem ist die Feuerwehrtechnik an zwei Standorten - Wendland- und Denkmalstraße - untergebracht, was das Arbeiten laut Stiemer erheblich erschwert. „Doch es ist ein Ende in Sicht.“
Anfang Februar sei der Bauantrag an den Salzlandkreis geschickt worden, wie Christine Schwertfeger vom Bauamt der Verbandsgemeinde Saale-Wipper berichtet. „Dieser muss innerhalb von drei Monaten bearbeitet werden“, sagt sie, danach folge die Ausschreibung und dann entscheide sich auch, welche Kosten auf die Verbandsgemeinde zukommen. Anfangs hatte ein Planer 450 000 Euro veranschlagt. Dafür seien seitens des Landes jedoch Fördermittel versagt und daraufhin ein anderer Architekt hinzugezogen worden. Er schätzt die Kosten nunmehr auf 320 000 Euro - ohne Fördermittel.
Baubeginn im Sommer geplant
Wenn alles nach Plan laufe, kann spätestens im Juli der erste Spatenstich gesetzt werden, wie Verbandsgemeindebürgermeister Steffen Globig (SPD) mitteilt. „Unser Ziel ist es, Ende des Jahres fertig zu sein.“ Eine Nachricht, die die Ilberstedter Kameraden und gleichermaßen die Mitglieder des Brandschutz-Ausschusses freut - wissen sie doch um den derzeitigen desolaten Zustand. Allen voran der Ausschussvorsitzende Helmut Zander (Saale-Wipper-Fraktion), der unterstreicht, wie wichtig der Erweiterungsbau ist. „Damit wäre dann das letzte Gerätehaus mit Mängelliste in der Verbandsgemeinde abgearbeitet.“
Und nicht nur die Mängel wären behoben, auch das Platzproblem wäre gelöst - in mehrfacher Hinsicht. Denn seitdem die Verbandsgemeinde das benachbarte Grundstück vom Land gekauft hat, können die Kameraden zusätzlich ein 582 Quadratmeter großes Objekt für Trainingszwecke nutzen. Die entsprechende Nutzungs- und Übertragungsvereinbarung zwischen der Verbandsgemeinde und dem Feuerwehrverein Ilberstedt wurde bereits abgeschlossen.
Bleibt lediglich die Frage nach der Farbgestaltung offen. Denn rot, so wie es auf den Skizzen des Planers zu sehen ist, soll das Gebäude nicht gestrichen werden. „Ich war selbst erschrocken, als ich gesehen habe, dass es rot geworden ist“, sagt Globig. Allerdings sei die Farbgebung bislang nicht diskutiert worden. Fest steht nur: Die Fassade des bestehenden Baus werde nicht angefasst. Alles andere ist Verhandlungs- und wohl auch Geschmackssache. (mz)


