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Fest in Plötzkau Fest in Plötzkau: Nicht nur Pflaumenkuchen

Von Ute Nicklisch 14.09.2015, 11:58
Rasante Fahrgeschäfte wie die Achterbahn sorgten für Nervenkitzel bei den Besuchern.
Rasante Fahrgeschäfte wie die Achterbahn sorgten für Nervenkitzel bei den Besuchern. Ute Nicklisch Lizenz

Plözukau - Ziemlich erstaunt war Ursula Schefer, als sie die imposanten Fahrgeschäfte, zahlreichen Imbissstände und Tausende von Menschen sah. Ein echtes Volksfest erwartete die Staßfurterin bei ihrem Besuch des Plötzkauer Pflaumenkuchenmarktes. „Ich hätte nicht gedacht, dass hier soviel los ist“, sagte sie. Unter einem Pflaumenkuchenmarkt hatte sich die überraschte Besucherin ein eher beschauliches Fest vorgestellt.

Seit nunmehr 240 Jahren wird in Plötzkau der besagte Pflaumenkuchenmarkt gefeiert. Aus einem einstigen Viehmarkt heraus hatte sich das Volksfest entwickelt, welches heute bis über die Kreisgrenzen hin aus bekannt und beliebt ist. Immer am zweiten Septemberwochenende findet es von Freitag bis Sonntag auf dem Sportplatz an der Saale statt. Neben dem traditionellen Pflaumenkuchen erwartet die Besucher ein Jahrmarkt, Musik und zahlreiche (herzhafte) Köstlichkeiten. (uni)

Ihren Pflaumenkuchen jedenfalls verspeiste sie in gemütlicher Familienrunde. Denn die Enkeltochter wohnt samt Freund in Plötzkau und hatte ihre Großeltern zu diesem Fest eingeladen. „Es ist sehr schön hier und nächstes Jahr kommen wir auf jeden Fall wieder“, sagte Ursula Schefer begeistert.

So wie sie, reihten sich zahlreiche weitere Pflaumenkuchenliebhaber in die lange Warteschlange ein. Alle wollten ein Stück von der besagten Köstlichkeit abhaben. Die Bäckerei Latsch aus Bernburg hatte genügend Bleche nach traditionellem Hefeteigrezept gebacken. So dass alle den Samstagnachmittag bei herrlichem Sonnenschein und einem guten Stück Pflaumenkuchen mit oder ohne Sahne genießen konnten.

Und während der Pflaumenkuchenmarkt vor 240 Jahren aus einem Viehhandel entstanden war, konnten sich die Besucher am vergangenen Wochenende bei rasanten Fahrgeschäften, Unterhaltung im Festzelt, kulinarischen Köstlichkeiten sowie zahlreichen Marktständen drei Tage lang amüsieren. Schon längst ist das Fest weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt.

Ein Fass Freibier

Bereits am Freitagnachmittag war der erste Pflaumenkuchen von Plötzkaus Bürgermeister Peter Rosenhagen angeschnitten und das Fest mit einem Fass Freibier eröffnet worden. Das ganze Wochenende war Plötzkau wieder Anziehungspunkt mehrerer tausend Besucher. Während Stefan Langer, der einst bei der DDR-Kultband „Winni 2“ mitwirkte, für musikalische Unterhaltung im Festzelt sorgte, begeisterte der Butler James mit seinem „Zauberhaften Dinner der kleinen Sophie“ besonders die kleinen Festbesucher.

So durfte dem Zauberer beispielsweise die sechsjährige Takoja als Waschfrau assistieren. Nach eigenem Erstaunen besaß die Sechsjährige plötzlich Zauberkräfte. Sie konnte in ihrer Waschmaschine, Tücher rot, blau oder weiß färben und war begeistert. Am Samstagabend dann stand die Live-Band „Remmi & Demmi“ auf der Bühne, die für jeden Musikgeschmack etwas zu bieten hatte.

Der Organisator des Plötzkauer Pflaumenkuchenmarktes, Jens Wegner, zeigte sich mit der Besucherzahl ziemlich zufrieden, was nicht zuletzt dem herrlichen Spätsommerwetter zu verdanken war. „Wir haben hier schon so ziemlich alles erlebt“, erklärte der Leipziger in Bezug auf das Wetter am zweiten Septemberwochenende. Teilweise, so weiß er nur zu gut, habe man den Platz nahe der Saale mit Paletten ausgelegt, um die Stände und Karussells überhaupt begehbar zu machen. Das zurückliegende Wochenende jedoch bot keinerlei Wetterkapriolen und auch die Stimmung auf dem Festplatz war dementsprechend fröhlich.