Erntefest Strenzfeld Erntefest in Strenzfeld am 25. August: Freigut Garsena zeigt Stute und Fohlen aus Stroh

Garsena/Strenzfeld - Sie gelten mitunter als eigenwillig oder scheu. Doch das Pferd auf dem Freigut Garsena ist ganz zahm, ja es rührt sich nicht einmal vom Fleck, wenn sich Fremde nähern.
Denn dieses Pferd ist nicht echt, sondern aus Stroh. Angefertigt haben es Jugendliche der Kinder- und Jugendeinrichtung zusammen mit Wohngruppenleiter Jörg Günzler und Lehrerin Ute Schmidt.
Damit wollen sie sich am Strohfigurenwettbewerb beim Historischen Erntefest in Strenzfeld am Samstag, 25. August, beteiligen. Zum 22. Mal findet das Fest in diesem Jahr statt, das von der Hochschule Anhalt und der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) organisiert wird.
„Wir züchten Pferde, das Thema war naheliegend“
Ein Mann, aus Stroh natürlich, soll das Pferd führen und ein Fohlen soll auch noch hinzukommen. „Wir züchten selber Pferde, von daher war das Thema naheliegend“, sagt Karl-Friedrich Schöning, Leiter der Kinder- und Jugendeinrichtung. Schon zum 15. Mal beteiligt sich das Freigut am Wettbewerb zum Erntefest.
„Für die Jugendlichen ist das immer wieder eine Motivation, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen“, sagt Schöning. Natürlich wolle man gern gewinnen oder zumindest einen der vorderen Plätze belegen, so der Einrichtungsleiter. Er weiß aber aus der Vergangenheit, dass die Konkurrenz alljährlich sehr stark ist.
2017 bauten sie Martin Luther aus Stroh
„Die Bremer Stadtmusikanten“, „Nils Holgersson“, einen Leuchtturm, eine Sau mit Ferkeln oder Pegasus (ein Pferd mit Flügeln) - die Jugendlichen und Mitarbeiter vom Freigut haben schon alles Mögliche aus Stroh gemacht. Sie sind quasi schon richtige Profis im Bau von Strohfiguren.
Ihr Beitrag im vergangenen Jahr war, passend zum Reformationsjubiläum, ein Martin Luther aus Stroh. Die Ideen dazu hat meistens Jörg Günzler. Wie auch die für das Pferd. Dafür wurde zunächst ein Holzgestell angefertigt, welches mit Draht umwickelt wird.
Mit Draht umwickeltes Holzgestell wird mit Stroh ausgestopft
Danach werde es mit Stroh ausgestopft, sagt Ute Schmidt. Die größte Herausforderung sei eigentlich, vom Stroh nicht völlig zerkratzt zu werden, sagt Schmidt mit einem Schmunzeln. Rund eineinhalb Big Packs Stroh werde man wohl für das Pferd aus Stroh benötigen. Noch ist es nicht so ganz fertig. Die Hinterbeine sind noch „nackt“ und der Schwanz fehlt noch ganz. 2,20 Meter hoch und 2,50 Meter lang soll es am Ende sein.
Am Abend vor dem Fest sollen die Figuren dann aufgebaut werden. Das sei dann auch immer eine Belohnung für die Jugendlichen, wenn die Figuren endlich der Jury und der Öffentlichkeit präsentiert werden, sagt Karl-Friedrich Schöning. Ein zweites Mal werden die Strohfiguren dann auf dem eigenen Erntefest im September aufgestellt, wo sie auch von den Eltern der Jugendlichen gesehen werden.
Fisch-Bild aus Naturmaterial
Das Freigut beteiligt sich außerdem noch am LandArt-Wettbewerb, bei dem es darum geht, mit Naturmaterialien ein Bild zu gestalten. Dieses soll zwei Fische zeigen, die wie Yin und Yang ineinander verschlungen sind. „Die Jungs haben sich dafür entschieden, weil sie gern und viel auf Rügen angeln“, erklärt Ute Schmidt.
Zusammen mit Jenny Simon soll das Bild aus Muscheln und anderen Materialien, die an der Ostsee gesammelt wurden, entstehen. Neben dem Freigut beteiligen sich auch wieder Firmen, Vereine, Schulen und Kindergärten am Strohfiguren- sowie Vogelscheuchenwettbewerb.
Insgesamt zehn Teilnehmer haben sich für den Strohfiguren- und zwölf für den Vogelscheuchenwettbewerb angemeldet. Sie kommen aus der ganzen Region - sowohl aus Bernburg als auch aus Calbe und Köthen, informiert Bettina Kranhold, Pressesprecherin der Hochschule Anhalt. Der Vogelscheuchenwettbewerb steht in diesem Jahr übrigens unter dem Motto „Kürbis, Laterne u. Co. - bastelt eine gruselige Vogelscheuche“.
Eine Jury, bestehend aus fünf Mitgliedern, werde die Wettbewerbsbeiträge rund zwei Stunden lang begutachten, ehe dann um 14 Uhr die Sieger prämiert werden. Für die Gewinner gibt es einen „Kartoffeltag“ bei der LLG, bei dem es auch raus aufs Feld geht. Die Zweitplatzierten erhalten einen Auftritt der Kleinkünstler vom „Duett WeZett“. Und die Drittplatzierten können sich über einen Tag an der Hochschule in Strenzfeld freuen, bei dem sie in einem Labor etwas über Hygiene erfahren. „Aber auch alle anderen gehen nicht leer aus“, versichert Bettina Kranhold.
(mz)