Einen kurzen Blick hinter die historische Bäckertür
GRAMSDORF/MZ. - Das hat das Häuschen dem im September neu gegründeten Heimatverein Pobzig, Gramsdorf, Borgesdorf zu verdanken. Mit viel Arbeit schafften es die 32 Gründungsmitglieder und weitere Helfer das Haus, soweit es die finanziellen Mittel tragen konnten, herzurichten. Sogar der alte Backofen wurde wieder zum Leben erweckt. Der erste Laib Brot fand in der altertümlichen Backröhre bereits ein warmes Plätzchen.
Eine ausgeklügelte Idee steckt hinter dem großen Engagement der Helfer. "Wir wollen ein Museum eröffnen. Und weil hier früher ein Bäcker beheimatet war, kam uns die Idee ein Bäckereimuseum zu gestalten. Das hat noch keiner", sagt der Pobziger Bürgermeister, Rainer Weißenborn, der ebenfalls als Ortschef von Gramsdorf fungiert. Ziel ist es damit auch die kleinen Dörfer im Landkreis bekannt zu machen. "Vor allem machen wir aber dieses Projekt für uns als Einwohner", meint Weißenborn, während er einen Blick in den glühenden Ofen wirft und sich über die Funktionstüchtigkeit der vorhandenen Gerätschaften freut. "Anfangs machte das Objekt einen maroden Eindruck auf uns. Trotzdem zeigte sich bei jedem eine spontane Begeisterung", erzählt Gramsdorfs Bürgermeister.
Ein paar Wochen und viele Arbeitsstunden später leuchten ein Teil der Wände bereits in einem Weiß. Die altertümlichen Fenster, so Weißenborn, werden aber wahrscheinlich nicht durch neue Glasfronten ersetzt. Dadurch bleibt auch das historische Ambiente weiterhin erhalten. Wann genau das Bäckermuseum in Gramsdorf eröffnet wird, das wusste auch das Dorfoberhaupt noch nicht.
"Momentan sind wir noch auf der Suche nach historischen Backutensilien, die in diesem Gebäude leider nicht mehr anzufinden waren", hofft Weißenborn auf die Unterstützung von Bäckereien, die möglicherweise noch alte Gegenstände besitzen und diese zur Verfügung stellen, damit der alten Gramsdorfer Bäckerei wieder Leben eingehaucht wird. Bis Mitte der 70er Jahre wurden dort Brote, Brötchen und Kuchen verkauft. Nach der Schließung des Geschäfts nutzte der örtliche Konsum bis zur Wende die Räumlichkeiten.