Bürger für neue Gemeinde
Biere/Nienburg/Güsten/MZ. - Das Ergebnis: 90,6 Prozent stimmten dafür, 9,4 Prozent waren dagegen. Die Wahlbeteiligung lag durchschnittlich bei 25,5 Prozent. Die Leiterin des gemeinsamen Verwaltungsamtes, Ines Schlegelmilch, zeigte sich nach dem Auszählen aller Stimmen äußerst zufrieden. "Das ist ein super Ergebnis und zeigt die Unterstützung der Einwohner, den von den Gemeinderäten eingeschlagenen Weg fortzusetzen." Die Wahlbeteiligung lag insgesamt bei rund 25,5 Prozent. Spitzenreiter ist die Gemeinde Eggersdorf mit 30,8 Prozent und einem deutlichen Votum.
Heute tagen Räte
Wie geht es jetzt weiter? Ab heute sind nun noch einmal die Gemeinderäte und die Verwaltung gefordert. Zunächst soll der Wahlausschuss tagen, um das Ergebnis der Anhörung von gestern festzustellen. Am Abend werden zeitversetzt
in allen sieben Dörfern der Verwaltungsgemeinschaft Ratssitzungen durchgeführt. Auch während dieser Ratssitzungen wird das Ergebnis festgestellt. Und es steht folgender Beschluss auf der Tagesordnung: "Es ist vorgeschlagen, die Verwaltungsgemeinschaft aufzulösen und die Einheitsgemeinde Bördeland zu gründen.
Erforderliche Mehrheit
Stimmen alle sieben Orte mit der erforderlichen Mehrheit dem zu, werden noch in der Nacht die Unterlagen von allen Bürgermeistern unterschrieben und besiegelt." Am nächsten Morgen, am Freitag, dem 28. Dezember, fahren ein Bote und die Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft, Ines Schlegelmilch, zur Kommunalaufsicht nach Bernburg und übergeben dort die Beschlüsse zur Genehmigung. Sind die Papiere in Ordnung, vollzählig und inhaltlich korrekt, werden die Beschlüsse bestätigt und im Amtsblatt veröffentlicht. Damit wäre die Bildung der Einheitsgemeinde Bördeland rechtskräftig - noch dieses Jahr.
Ausschuss bilden
"Damit ist unsere Arbeit aber nicht beendet. Dann geht es erst richtig los", machte Ines Schlegelmilch aufmerksam. Der Grund: Da es noch keinen gewählten "großen Gemeinderat" für die neue Einheitsgemeinde gibt, muss ein geschäftsführender Ausschuss gebildet werden. Darin vertreten sind die Bürgermeister der Dörfer und je ein weiterer Vertreter je 1 500 Einwohner. Dieser Ausschuss vertritt bis zu den Wahlen den Gemeinderat und trifft die Entscheidungen. Wie die Verwaltungsleiterin sagte, müssen nach dem Wahlgesetz innerhalb von vier Monaten nach Gründung der neue Gemeinderat und ein hauptamtlicher Bürgermeister gewählt werden.
Andere Orte schauen
In der Gemeinde Förderstedt, den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Nienburg sowie in der Verwaltungsgemeinschaft Saale-Wipper wird das Ergebnis der Wahl genau beobachtet. Nach geltender alter Rechtslage hat das "Südöstliche Bördeland" mit 8 500 Einwohnern Bestandsschutz und kann wie die Stadt Hecklingen bei der Gemeindereform selbständig bleiben.
Dagegen sind zum Beispiel Förderstedt mit 5 500 Einwohnern und auch die VG Nienburg sowie Saale-Wipper im Zugzwang: Deren Einwohnerzahlen entsprechen ab 2008 nicht mehr den Richtlinien für eine Einheitsgemeinde. Die Gemeinden sind dann gezwungen, sich andere Partner suchen, um auf die bald nötigen 10 000 Einwohner zu kommen.