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Brandschutz in Alsleben Brandschutz in Alsleben: Retter brauchen schnelle Hilfe

Von detlef valtink 06.04.2015, 16:38
Die Feuerwehrkameraden Sebastian Elze (von links), Florian Wollmann und Karsten Elter sind froh, dass sie künftig ihre Ausrüstung vernünftig transportieren können. Ein Alslebener Unternehmer hat den Rettern Mannschaftstransportwagen gesponsert.
Die Feuerwehrkameraden Sebastian Elze (von links), Florian Wollmann und Karsten Elter sind froh, dass sie künftig ihre Ausrüstung vernünftig transportieren können. Ein Alslebener Unternehmer hat den Rettern Mannschaftstransportwagen gesponsert. engelbert pülicher Lizenz

alsleben - Die Alslebener Feuerwehr steht vor einer großen Herausforderung! Innerhalb weniger Wochen wollen und müssen sie aus einem weißen Citroën-Jumper, der neun Personen Platz bietet, ein Fahrzeug „zaubern“, dass den Kameraden ein wertvoller Helfer bei Einsätzen, aber auch bei der Bewältigung organisatorischer Aufgaben wird. Doch die Frauen und Männer um Wehrleiter Karsten Elter sind gewillt, sich dieser Aufgabe zu stellen. Auch wenn sie wissen, dass sie noch mehrere Hürden nehmen müssen.

Erst einmal sind sie froh, dass ein Ersatz gefunden wurde. Denn ihr altes Mannschaftstransportfahrzeug musste schon vor zehn Jahren ausgemustert werden und fehlt seitdem an allen Ecken und Enden. Sollte die Kinder- und Jugendfeuerwehr bei ihren Aktivitäten unterstützt oder mussten andere Dinge abgesichert werden, haben die Alslebener das Fahrzeug des Feuerwehrkreisverbandes in Anspruch genommen. Allein im vorigen Jahr kamen mehrere tausend Kilometer zusammen. Doch gerade an den Wochenenden führte dies manchmal zu extremen Engpässen, denn das Kreisfahrzeug steht allen Wehren zur Verfügung. „Da kommt es automatisch zu Terminüberschneidungen“, weiß Karsten Elter.

Grenzwertige Situationen

So musste der Retter-Nachwuchs sehr häufig mit dem Löschfahrzeug chauffiert werden oder sprangen die Eltern mit ihren Privat-Autos ein. Gleiches gilt auch für den Transport von Einsatzgeräten in das Feuerwehrtechnische Zentrum oder wenn bei einem Einsatz Personal nachgeführt oder die Versorgung abgesichert werden musste. „Das war alles sehr unwirtschaftlich“, so der Feuerwehrchef.

Dabei ist das noch die geringste Sorge der Alslebener. Das fehlende Gefährt führt auch zu sicherheitstechnisch grenzwertigen Situationen. So können derzeit die Chemikalienschutzanzüge oder Pressluftatmer bei einer Alarmierung nicht mitgeführt werden und fehlen beispielsweise bei einem Gefahrgutunfall, der auf der nahen A 14 nicht auszuschließen ist. Wussten die Alslebener, dass sie diese Gerätschaften benötigen, wurden diese irgendwie im Mannschaftsraum der Löschfahrzeuge verstaut. „Dort ist es eigentlich schon so eng genug“, betont Karsten Elter.

Bedürfnisse der Retter

Von daher sind die Feuerwehrkameraden glücklich, dass über den Förderverein jetzt die Citroën-Spende eines Alslebener Unternehmers diese Lücken schließen wird. Bis es aber soweit ist, muss das Auto auf die Bedürfnisse der Retter umgestaltet werden. Dazu gehört die funktechnische Ausstattung, eine Sondersignalanlage oder feuerwehrtypische Lackierung und Beschriftung. „Es wäre eine Riesenhilfe, wenn sich da noch jemand finden würde, der uns dabei finanziell unter die Arme greift“, appelliert Karsten Elter an Wirtschaft, Handwerk und Gewerbe, den Rettern zu helfen.

Gleich viel Unterstützung muss aber auch noch aus dem Verbandsgemeinderat Saale-Wipper kommen. Dort muss entschieden werden, dass die Unterhaltungskosten, wie Sprit, Reparaturen, Versicherungen oder technische Überprüfungen, durch die Gemeinde getragen werden. „Der Verbandsgemeindebürgermeister hat signalisiert, dass er uns unterstützen will“, freut sich der Wehrleiter. (mz)