Biogasanlage an A14 Biogasanlage an Autobahn 14 bei Bernburg: Stadtwerke Bernburg werden Partner von MVV Umwelt aus Mannheim
Bernburg - Das dürfte biobewusste Autofahrer in Bernburg freuen: Schon sehr bald können sie an Biogastankstellen in der Saalestadt die Tanks ihrer Fahrzeuge mit vor Ort in Bernburg produziertem Gas befüllen. Denn wie nun bekannt wurde, soll nach dem Bau der neuen Biogasanlage im Industriepark an der A 14 bei Bernburg nicht nur das produzierte Biogas ins Netz der Stadtwerke eingespeist werden.
Das Tochterunternehmen der Stadt Bernburg will sogar in den Bau der Anlage finanziell mit einsteigen und das Biogas auch künftig selbst mit in der Saalestadt vertreiben. Das bestätigte nun SWB-Geschäftsführer Gerald Bieling auf MZ-Nachfrage.
Aus Bioabfällen soll Methangas erzeugt werden
Wie bereits berichtet, plant die MVV Umwelt GmbH den Bau einer Bioabfallvergärungsanlage zur Methanerzeugung. Rund 20 Millionen Euro sollen dafür in den Bau investiert werden, kündigte das Mannheimer Energieunternehmen an, das bereits in Sachsen-Anhalt tätig ist, unter anderem in Köthen und Leuna. Mit der Großinvestition in Bernburg sollen immerhin fünf Arbeitsplätze entstehen.
„Das Vorhaben passt sehr gut in unser Portfolio“, sagt Stadtwerkegeschäftsführer Bieling. Schließlich setze man in dem Unternehmen bereits seit vielen Jahren auf die Stromerzeugung durch erneuerbare Energie. Beispielsweise betreiben die Stadtwerke Bernburg mehrere Windkraft- und Photovoltaikanlagen in der Region.
Gas soll auch in Roschwitz und am Rosengarten angeboten werden
„Mit der Produktion von Biogas hatten wir bisher keine Erfahrung, deshalb freuen wir uns einen solch erfahrenen Partner gefunden zu haben“, sagt Bieling. Dabei betreiben die Stadtwerke bereits mehrere Biogastankstellen in Bernburg, darunter bei der Kreisverkehrsgesellschaft des Salzlandkreises, bei der bereits 25 Busse mit Biogas unterwegs sind.
Außerdem gibt es laut Bieling weitere Tankstellen in Roschwitz und am Rosengarten. All diese könnten künftig mit Biogas aus Bernburg beliefert werden. Bisher beziehen die Stadtwerke ihr Gas noch von einem Anbieter aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
In welcher Höhe die SWB in das Vorhaben investieren ist bisher noch offen. In den kommenden Wochen soll es Gespräch mit den Vertretern der MVV Umwelt GmbH geben, um alle Details zu klären. Geplant ist, dass die Anlage bereits im Jahr 2020 ihre Produktion aufnehmen wird. Baustart soll darum schon im kommenden Jahr sein.
Insgesamt rechnet der Mannheimer Investor mit Kartoffelschalen, Gartenlaub oder Kaffeefilter 23 Millionen Kilowattstunden Methangas im Jahr produzieren zu können. Damit könnten zirka 1.000 Privathaushalte kontinuierlich versorgt werden. Zusätzlich fallen als Nebenprodukt 20.000 Tonnen Flüssigdünger und 8.000 Tonnen Humus an. (mz)
