Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsentwicklung : Attraktives Alsleben und Altenburg

Bernburg - Die Region Bernburg hat 2017 rund 1,4 Prozent ihrer Einwohner verloren. Lebten am Silvestertag 2016 noch 59 356 Menschen zwischen Jesar und Brucke, waren es ein Jahr später 806 weniger.
Der Bevölkerungsschwund hat damit wieder an Dynamik gewonnen. Konnte der Altkreis 2015 wegen des Flüchtlingsstroms erstmals seit der Wiedervereinigung zulegen, musste er bereits 2016 wieder den Rückwärtsgang einlegen (minus 1,1 Prozent).
Bevölkerungsentwicklung in der Region Bernburg: Mehr Todesfälle als Geburten
Ursächlich dafür ist weiterhin ein flächendeckender Negativsaldo aus Geburten und Sterbefällen. Während 2017 insgesamt 431 Babys das Licht der Welt erblickten, waren mehr als doppelt so viele Tote zu betrauern - exakt 1.020.
Im Jahresverlauf kehrten 2.948 Menschen der Region den Rücken, 2.703 fanden eine neue Heimat.
Nur in Saale-Wipper ist der Wanderungssaldo mit 488 Zu- und 365 Wegzügen positiv. Überhaupt schneidet die Verbandsgemeinde in punkto Bevölkerungsentwicklung am besten ab.
Das Minus ist dort mit 0,1 Prozent am geringsten. Dagegen haben die Einheitsgemeinden Könnern (1,6 Prozent), Nienburg (1,8) und Bernburg (1,9) deutlich höhere Verluste zu beklagen. In der Kreisstadt dürfte das Schließen der Flüchtlingsunterkunft im Parforcehaus eine Rolle spielen.
Bevölkerungsentwicklung in der Region Bernburg: Jesar verliert zwölf Prozent
Ein Blick auf die einzelnen Orte zeigt, dass Alsleben boomt. Als einzige Stadt im Altkreis ist hier ein Plus zu verzeichnen.
Wie schon im vorangegangenen Jahr schlägt sich der starke private Wohnungsbau in der Schiffer- und Mühlenstadt erneut positiv nieder.
Demgegenüber stehen aber ausgerechnet im Alslebener Ortsteil Gnölbzig die prozentual höchsten Verluste in Saale-Wipper. Hier kann auch Osmarsleben überproportional zulegen.
In der Kreisstadt und den umliegenden Dörfern gibt es durch die Bank Minuswerte. Am besten schneidet noch die ehemalige Gemeinde Preußlitz mit ihren Ortsteilen Leau und Plömnitz ab.
Der höchste prozentuale Verlust ist in Wohlsdorf/Crüchern zu registrieren. Im Raum Nienburg hat Jesar fast zwölf Prozent seiner Einwohner verloren.
Hingegen können Altenburg und Wispitz jeweils respektabel zulegen. Den prozentual höchsten Rückgang muss Berwitz hinnehmen.
Lebten in dem winzigen Dorf bei Gerlebogk vor Jahresfrist noch 46 Menschen, sind es mittlerweile fünf weniger. Im Bereich Könnern sind Zickeritz sowie Hohen- und Kirchedlau die Ausreißer nach oben.
Den höchsten Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung hat die Einheitsgemeinde Bernburg mit 5,3 Prozent. Vor Jahresfrist lag diese Quote mit 5,7 Prozent etwas höher.
Allerdings haben im Verlauf von 2017 genau 125 Nichtdeutsche mehr die Kreisstadt verlassen als zugezogen sind.
25 Geburten ausländischer Kinder stehen zwei Todesfälle gegenüber.
Ohne Berücksichtigung der Ortsteile beläuft sich die Ausländerquote in der Kreisstadt auf 6,1 Prozent, unter anderem aufgrund der hiesigen Gemeinschaftsunterkünfte. In Saale-Wipper (1,8 Prozent), Nienburg (1,5) und Könnern (1,3) ist sie signifikant niedriger.
Die Ausländer sind wesentlich dafür verantwortlich, dass sich das Durchschnittsalter der Bernburger wie in der jüngsten Vergangenheit weiterhin konstant bei 47 Jahren bewegt.
Die Damenwelt ist dabei durchschnittlich vier Jahre älter als das vermeintlich starke Geschlecht.
Die in der Kreisstadt lebenden Menschen ohne deutschen Pass sind mit 29 Jahren deutlich jünger. Die Männer (1109) sind klar in der Überzahl gegenüber den ausländischen Frauen (688).
Bevölkerungsentwicklung in der Region Bernburg: Geburtenrate auf Niveau der Vorjahre
Noch ein Blick zum Anfang und Ende der Bevölkerungspyramide. Mit 248 Babys, die im vorigen Jahr zwar nicht in Bernburg geboren sind, aber hier aufwachsen werden, bewegt sich die Geburtenrate auf dem Niveau der Vorjahre.
Seit 2005 pendelt sie zwischen 230 und 257 Kindern. In allen Gemeinden kamen mehr Knaben als Mädchen zur Welt, nur in Saale-Wipper hielten sich die Geschlechter die Waage.
Bevölkerungsentwicklung in der Region Bernburg: Zehn Menschen 100 und älter
In Bernburg blicken gleich vier Damen in diesem Jahr ihrem 100. Ehrentag entgegen. Sie würden damit den „Klub der Hunderter“ auf elf erhöhen.
Die beiden ältesten Einwohner der Saalestadt haben sogar das Geburtsjahr 1914 in ihrem Ausweis stehen. In diesem Jahr wird jeweils eine Frau in Alsleben 102 Jahre, in Güsten 101 Jahre und in Nienburg 100 Jahre alt. In der Stadt Könnern gibt es zwei betagte Damen mit den Geburtsjahren 1917 und 1918. (mz)