Besonderes Hobby Besonderes Hobby in Baalberge: Die leuchtende Weihnachtswelt

Baalberge - Jedes Jahr zur Weihnachtszeit beschwert sich mindestens ein Familienmitglied, dass es bei früheren Weihnachtsfesten „mehr Lametta gab“. Wer kennt das nicht? Irgendjemand hat immer etwas am Fest auszusetzen. Und wenn es nur um den Weihnachtsbaum oder eben die Dekoration geht.
Über diesen von Loriot geschaffenen Lametta-Spruch, der im Sketch „Weihnachten bei den Hoppenstedts“ auftaucht, kann Bernd Meyer nur müde lachen. Er ist - und das sagt er selbst - verrückt nach Weihnachten. Wie sich das äußert, kann man sehen, wenn man ihn zu Hause in Baalberge am Gnarrenburger Ring besucht.
Die Besucher kommen nach Baalberge in Scharen
Ein Meer aus Lichtern und leise Weihnachtsmusik empfängt die Gäste im Garten - die Besucher kommen vor allem am Wochenende in Scharen. Der Hausherr selber begrüßt seine Gäste mit einem festen Händedruck - und stilecht mit einer Weihnachtsmütze auf dem Kopf.
„Es ist ein wenig verrückt, aber es macht Spaß“, sagt Meyer direkt zu Beginn und bittet in sein Weihnachtsparadies, das nur so von Höhepunkten wimmelten. Sein Haus hat der 58-Jährige rot gestrichen - die Weihnachtsfarbe schlechthin. „Rot war schon immer unsere Lieblingsfarbe“, sagt der Esco- Anlagenfahrer und fügt mit einem Lachen hinzu, dass das Haus zuvor grün gestrichen war.
Leuchtendes Haus ist schon von Weitem zu sehen
Am Haus selber leuchten tausende LED-Lämpchen in Form von Weihnachtsmännern, Tannenbäumen und Glocken. Eine durchlaufende Lichterkette umrahmt den Giebel des Hauses und ist auch schon von weitem zu sehen.
Direkt hinter dem großen, weißen Gartentor fällt dem Besucher ein aufgeblasener überdimensionaler Weihnachtsmann auf einem grünen Schlitten auf, der seine Position allerdings nicht halten kann und immer wieder umkippt.
Das Rentier sitzt auf dem Gartenhäuschen
Der großzügige Garten von Bernd Meyer erstrahlt in weißem, gelbem und auch rotem Licht. Kleine Bäume hat er mit Lichterketten geschmückt - auf dem Gartenhäuschen leuchtet ein Rentier samt Schlitten, ein Mini-Elch ist inmitten der Grünanlage ebenfalls zu entdecken. Alles in allem ist es ein bombastisches Lichtspektakel, das sich dem Besucher von Bernd Meyer bietet.
„Ich fange immer am 1. Oktober mit dem Schmücken des Gartens und des Hauses an, die Arbeiten brauchen ihre Zeit“, so der Baalberger, der seit mehr als 15 Jahren seinem Weihnachts-Hobby nachgeht. Die vielen Lichter an seinem Haus - Meyer schätzt, dass er bis zu 300 Lichterketten hat - würden sich in seiner Stromrechnung kaum bemerkbar machen, erzählt der Hausherr. Im Dezember seien es 150 Euro zusätzlich.
Ein Päckchen Kaffee für den Anfang
„Angefangen hat alles mit einer Weihnachtsmann-Figur, die ich bei einem Supermarkt entdeckt hatte“, erinnert sich der 58-Jährige. Der stattliche Weihnachtsmann, der getreu den Vorgaben eines großen amerikanischen Erfrischungsgetränke-Herstellers mit einer roten Jacke, roter Mütze und einem weißen Rauschebart daherkommt, kostete den gelernten Elektriker lediglich ein Päckchen Kaffee.
„Die Figur ist zwar am Fuß kaputt aber das macht ja nichts - der Supermarkt nutzte den Weihnachtsmann damals für Werbezwecke“, so Meyer. In einem zusätzlichen Gartenhäuschen hat der Baalberger zusammen mit seiner Frau eine staatliche Sammlung von kleinen, beleuchteten Weihnachtshäusern zusammengetragen. „Ich habe sogar einen eigenen Online-Radiosender, der 365 Tage im Jahr Weihnachtsmusik spielt“, sagt Meyer lachend.
Frau Heike macht mit, obwohl sie Weihnachten nicht so sehr mag
Ehefrau Heike schmückt das Haus von innen, fast genauso exzessiv, wie ihr Mann es schon von außen tut. „Ich weiß gar nicht warum ich das alles immer mitmache - ich mag Weihnachten gar nicht so sehr“, sagt sie etwas resigniert und schiebt direkt hinterher, dass sie am 27. Dezember immer mit dem Wegräumen der Dekoration beginnt. „Dann ist Weihnachten schließlich vorbei“, so Heike Meyer.
Beleuchtet ist das Haus bis zum zweiten Weihnachtstag. Einen Tannenbaum haben die Meyers übrigens nicht im Wohnzimmer stehen. (mz)