Bernburger Zwiebelwurst nach 100-jährigem Rezept
PEISSEN/MZ. - Die 24 Filialen der Flepro werden sechs Tage in der Woche mit den in den Nachtstunden frisch hergestellten Fleisch- und Wurstwaren beliefert.
Schon seit über 50 Jahren versorgt die Flepro Kunden in der Region mit ihren Produkten. "Private Bernburger Fleischermeister schlossen sich am 22. Juni 1958 zur PGH Flepro zusammen", blickte Gereke zurück. Die Bildung der Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) sei damals eine staatliche Auflage gewesen. Die Flepro produzierte zu dieser Zeit noch an verschiedenen Standorten in Bernburg. Mit der Wende stand auch die PGH vor der Aufgabe, sich in eine GmbH umzuwandeln. Wenige Jahre später wurde dann in Peißen der Grundstein für den neuen Firmensitz gelegt. Die Kapazität musste erweitert, der Betrieb rentabler geführt werden. "Zudem schossen damals die Gewerbemieten in Bernburg in die Höhe."
Durch die Investition in Peißen erfüllt die Flepro alle hygienischen Bedingungen und erhielt die EU-Zulassung. Momentan ist das Unternehmen dabei, die IFS-Zertifizierung zu erwerben (IFS = International Food Standard). Mit dem Zertifikat als Grundlage will das Unternehmen künftig noch wachsen: so sind neue Filialen im Gespräch, wie auch die Belieferung von Handelsketten.
90 Prozent der Produktion verkauft die Flepro derzeit über ihre Filialen. Die verbleibenden zehn Prozent werden an Pflegeheime, Krankenhäuser und Imbissgeschäfte geliefert. Außerdem bietet die Flepro in ihren Filialen ein Imbissangebot und betreibt einen Partyservice.
Detlef Gereke hat, wie übrigens auch der zweite Flepro-Geschäftsführer, Henry Grimm, das Fleischerhandwerk von der Pike auf gelernt. Er legte die Meisterprüfung ab und wurde gemeinsam mit Grimm im November 1993 als Geschäftsführer der Flepro berufen.
Neben der Koch-, Brüh- und Rohwurst sowie den diversen Fleischwaren hat sich die Flepro auf der Hausschlachtestrecke einen Namen gemacht. "Eine unserer Spezialitäten ist die Bernburger Zwiebelwurst." Die werde auch heute noch nach einem 100-jährigen Rezept hergestellt. Kürzlich habe sich ein 92-Jähriger Berliner, der in Peißen geboren wurde, gemeldet und ihm mitgeteilt, dass die Zwiebelwurst noch genau so gut schmecken würde, wie vor rund 100 Jahren. "Über ein solches Lob freue ich mich natürlich", sagte Gereke.