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Bernburger im ZDF-Fernsehgarten Bernburger im ZDF-Fernsehgarten: Algerier verpasst neuen Wassermelonen-Rekord

Von torsten adam und ute Nicklisch 01.07.2014, 14:28
Vor drei Jahren zertrümmerte Ahmed Tafzi mit seinem Kopf 43 Wassermelonen in einer Minute. Diesen Guinnessbuch-Rekord konnte der gebürtige Algerier im ZDF-Fernsehgarten nicht verbessern.
Vor drei Jahren zertrümmerte Ahmed Tafzi mit seinem Kopf 43 Wassermelonen in einer Minute. Diesen Guinnessbuch-Rekord konnte der gebürtige Algerier im ZDF-Fernsehgarten nicht verbessern. pülicher Lizenz

bernburg/MZ - Die deutschen Fußballfans haben am Montagabend mehr zittern müssen als ihnen lieb war. Denn die Algerier erwiesen sich für die über weite Strecken desaströse Löw-Elf schwerer zu knacken als im Vorfeld erwartet. Ähnliche Probleme hatte tags zuvor der bekannteste Algerier der Region mit seinen Gegnern - Wassermelonen: Ahmed Tafzi war im ZDF-Fernsehgarten angetreten, um vor einem Millionen-Publikum seinen eigenen Guinnessbuch-Weltrekord zu verbessern. Vor drei Jahren war es dem 49-Jährigen, der im Könneraner Ortsteil Trebitz wohnt, gelungen, binnen 60 Sekunden beim Bernburger Stadt- und Rosenfest 43 Melonen mit seinem Kopf zu zertrümmern.

Dass er am Sonntag in Mainz scheiterte, machte der vor 24 Jahren der Liebe wegen nach Deutschland gekommene Tafzi an zwei Umständen fest. Einerseits sei die Platte, auf der die Melonen lagen, zu dünn gewesen und habe auch wegen des instabilen Rasenbodens gefedert. Andererseits seien auch etliche Melonen zu reif und damit zu weich gewesen, um zu zerbrechen. „Aber da steckt man nicht drin“, sagte Tafzi im Gespräch mit der MZ. Dreieinhalb Stunden sei er durch Mainz gefahren, um bei Händlern insgesamt 53 Früchte zu ergattern, die dem von der Guinnessbuch-Jury vorgegebenen Mindestgewicht (4,5 Kilogramm) entsprachen. Und leider seien darunter eben auch zu viele gewesen, die nicht mehr ganz frisch waren. So verfehlte Tafzi, der in einem Algerien-Trainingsanzug angetreten war, seinen eigenen Rekord letztlich deutlich.

Am Montagabend musste der 49-Jährige dann die nächste Niederlage hinnehmen. Auf dem WM-Sofa im Studio von Radio Brocken verfolgte er das 1:2 seiner tapferen Algerier gegen die deutsche Mannschaft. Sein 2:0-Tipp auf sein Geburtsland ging nicht auf. Ob sich sein Wunsch, „der Bessere soll gewinnen“, letztlich erfüllt hat, ist wohl eine Frage der Perspektive.

Lesen sie auf der zweiten Seite: Tafzi drückt weiter die Daumen, aber für welches Team?

Nun will Ahmed Tafzi seiner Wahlheimat Deutschland die Daumen drücken. So wie es bereits während des Achtelfinals auch viele Gäste des Bernburger Askania-Hotels beim Public Viewing taten. So unterschiedlich die Gründe für ihren Aufenthalt auch waren, eine Gemeinsamkeit hatten alle: Fußball. Ob Montagearbeiter aus Brandenburg, Radwanderer aus Münster, Geschäftsleute oder auch holländische Urlauber, sie alle wurden im hoteleigenen Restaurant „Amadeus Nummer 1“ zu einer großen Fußballfamilie. „Gestern hat Holland gewonnen und heute drücken wir Deutschland die Daumen“, sagte eine fußballbegeisterte Niederländerin. Mit Leinwand und zusätzlichem Bildschirm hatte jeder Gast gute Sicht. Lange Zeit blieb die Stimmung wegen des deutschen Auftretens aber gedämpft. Hotelchef Klaus Höfinghoff, der mit seinen beiden Mitarbeiterinnen Katrin Müller und Anja Webel die Gäste mit Getränken versorgte, versuchte sich mit einer Tröte als Animateur. Aber erst mit Verlängerung kam auch Leben ins Lokal. Für Schürrles Führungstor gab es eine Runde Schnaps für alle. Nach dem Abpfiff - weit nach Mitternacht - verabschiedeten sich die Gäste diskutierend auf ihre Zimmer.