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Bernburg Bernburg: Wayne mausert sich zu einer angesagten Band

Von ANDREAS BRAUN 06.02.2011, 15:54

BERNBURG/MZ. - "Es waren mehr Bands da als letztes Jahr. Vor allem: die waren richtig gut." Laura Karls ist noch anzumerken, dass sie immer noch unter dem Eindruck von SchoolJam, einem bundesweiten Wettbewerb für Schülerband, steht. Zum zweiten Mal war sie mit der Band "Wayne" bei dem Wettbewerb, und da auch im Regiofinale in der Leipziger Moritzbastei, der Kultkneipe in Leipzig und beliebtem Studententreff.

Am 18. Januar standen Viktoria Janeck (Gitarre), Felix Nietschmann (Schlagzeug), Eike Hinzdorf (Bass) und eben Laura Karls (Sängerin) auf der Bühne, um im Wettbewerb für Schülerbands zu singen. Die 14- und 15-Jährigen Schüler und Schülerinnen aus dem Bernburger Gymnasium schlugen sich super, wie auch Einträge bei YouTube zeigen, aber es reichte nicht. Die Köthener Metalband Kyonic und die Jungs von Short run aus Schkeuditz gingen als Sieger hervor und können nun auf größeren Veranstaltungen wie Hurricane ihr Können zeigen.

Dennoch, unzufrieden sind die Vier aus Bernburg, die sich seit dem Kindergarten kennen, nicht. "Wir sind dort mit Abstand die jüngsten. Und es ist schon ein großer Erfolg, überhaupt im Regiofinale dabei zu sein", sagt Laura.

Auch Silvio Jänicke, der die Band in der Musikschule betreut, sieht keinen Grund zur Trauer. "Das Niveau in Leipzig war wirklich hoch. Aber Wayne hat im Vergleich zum letzten Jahr zugelegt", beurteilte der Musikprofi von "Tänzchentee" die Leistungen der Band. Jeden Mittwochnachmittag ist Probezeit in einem Raum der Musikschule. "Wir haben schon viel mehr Auftritte als noch vor einem Jahr", sagt Laura, die die Leider schreibt und die, wie Jänicke es sagt, "eben eine lyrische Ader" hat. Den Stoff für die deutschsprachigen Lieder holt sich Laura aus dem Alltag. Die Texte und die Musik gehen in Richtung Juli und Silbermond, ohne dass die beiden Band expliziert als Vorbild dienen. Die Vier von "Wayne" machen ihr eigenes Ding und bevor was eingespielt wird, wird zusammen darüber geredet, wie es gemacht wird. "Die Entscheidungen treffen wir immer alle zusammen", sagt Gitarristin Vicky.

Ob nun bald ein eigenes Album erscheint - Aufnahmen im Tonstudio der Musikschule wären möglich - steht noch nicht fest. "Es fehlen genug Songs", sagt Laura. Sie ist sich nicht sicher, ob es wirklich mal zu einem eigenen Album kommt.Zeitlich wollen sich die Vier darum auch gar nicht festnageln lassen. "Wir haben derzeit fünf eigene Songs. Aber die ersten drei Lieder sind irgendwie noch zu unreif", meint Bassist Eike. Das waren Lieder aus den Anfängen der Band, als man über den kleinen Kreis, vor dem man hin und wieder spielte, hinauswuchs.

Doch neben dem Musikmachen gehört freilich auch der Schulalltag zum Leben dazu. Die Bandmitglieder, die bis zum jetzigen Schuljahr zusammen in einer Klasse waren, gehen in die neunte Klasse. "Vicky und ich mussten in eine andere Klasse. Warum, wissen wir nicht", ist Laura enttäuscht über die Trennung. Aber das Musikmachen zu viert in einer eingeschworenen Gemeinschaft, daran wollen sie nicht rütteln lassen. "Wir haben schon überlegt, später weiter zu machen und 'ne WG zu gründen. In Hamburg vielleicht. Da können wir uns vorstellen zu studieren", wirft Laura einen Blick in die Zukunft. Aber bis da eine Entscheidung ansteht, müssen noch andere Hürden in der Schule genommen werden. In gut drei Jahren rücken Prüfungen für das Abitur in Sichtweite.