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Bernburg verliert im ersten Halbjahr 2008 viele Einwohner

Von HARALD VOPEL 13.01.2009, 18:23

BERNBURG/MZ. - Grund für diesen Platztausch ist in diesem Fall weniger der bislang nicht zu stoppende Bevölkerungsschwund, sondern vielmehr die Veränderungen durch die Gemeindegebietsreform. Durch die jüngsten Eingemeindungen von Groß Schierstedt, Neu Königsaue, Schackenthal und Westdorf zählt Aschersleben gegenwärtig 29 726 Einwohner. Staßfurt hat sich durch Eingemeindungen Förderstedt und Neundorf einverleibt und bringt es damit auf 30 065 Einwohner. Damit darf sich Staßfurts Stadtoberhaupt Rene Zok Oberbürgermeister nennen - wozu mehr als 25 000 Einwohner nötig sind. Die Staßfurter könnten sich demnächst sogar ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Kreisstadt Bernburg um den Titel der zweitgrößten Stadt des Salzlandkreises liefern. Hier liegt Bernburg gegenwärtig gerade einmal mit 562 Einwohnern mehr vorn.

Die nach Einwohnern größte Stadt des Salzlandkreises bleibt Schönebeck, das nach den Eingemeindungen von Plötzky, Pretzien und Ranies sogar noch einmal von 32 592 auf 34 942 Menschen zulegen konnte.

Verwaltungstechnisch wurden mit Wirkung vom 1. Januar 2009 aus den Verwaltungsgemeinschaften Aschersleben und Schönebeck Einheitsgemeinden. Die Stadt Staßfurt und die Gemeinde Amesdorf bilden weiterhin die Verwaltungsgemeinschaft Staßfurt. Damit gibt es im Salzlandkreis insgesamt fünf Einheitsgemeinden und acht Verwaltungsgemeinschaften. Die Zahl der selbständigen Kommunen hat sich laut einer Mitteilung der Landkreisverwaltung von 66 auf 57 verringert.

Der Salzlandkreis, der am 1. Juli 2007 aus den Kreisen Aschersleben-Staßfurt, Bernburg und Schönebeck gebildet wurde, ist der zweitgrößte Landkreis in Sachsen-Anhalt, verlor im ersten Jahr seines Bestehens aber 3 539 Einwohner. Allein im ersten Halbjahr 2008 schrumpfte die Einwohnerzahl von Schönebeck um 275, die von Aschersleben um 124 und die von Staßfurt um 139. Den größten Aderlass musste in diesem Zeitraum die Kreisstadt Bernburg hinnehmen, der 296 Einwohner verloren gingen.

Nur wenige kleinere Gemeinden wie Giersleben und Wiendorf (je 14 Einwohner mehr), Popzig und Sachsendorf (je 7), Friedrichsaue und Glinde (je 4) oder Schadeleben (3) konnten zulegen.