Bernburg Bernburg: Rückkehr mit Pralinen
bernburg/MZ. - "Hmm, die schmecken", sagt Maria Weickardt, nachdem sie eine der ihr von Anton Navitski angebotenen Pralinen probiert hat. Die 23-jährige Studentin der Politik- und Medienwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle war am Sonnabend wie der gleichaltrige Köthener ins Bernburger Institut Braune zurückgekehrt.
Die private Berufsfachschule hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen. Maria Weickardt und Anton Navitski sind Beleg dafür, dass nach einem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung einem ebenso gelungenen Start ins Studium beziehungsweise in den Beruf nichts im Wege steht.
Der gebürtige Weißrusse Navitski repräsentiert eine von fünf eingeladenen Firmen, für die inzwischen ehemalige Schüler tätig sind. Die hallesche Online-Plattform www.meinewunschpraline.de vertreibt im Internet handgefertigte Pralinen der Halloren-Schokoladenfabrik. Die sind nicht ganz billig, dafür aber umso leckerer, weiß der 23-Jährige zu berichten. Neben ihm steht Andreas Teske. Der 31-jährige Könneraner ist nach seinem Abschluss als Wirtschaftsassistent am Braune-Institut seit zwei Jahren als Baukalkulator für ein Brandschutztechnik-Unternehmen in Halle tätig. "Ich habe meine Berufswahl definitiv nicht bereut", sagt er frohgelaunt.
Neben Lehrern und ehemaligen Schülern zeigten am Sonnabend auch aktuelle Azubis interessierten Schülern und ihren Eltern die Angebotspalette der Berufsfachschule, die seit neun Jahren im ehemaligen Solvay-Verwaltungsgebäude an der Köthenschen Straße ansässig ist.
75 junge Menschen werden hier derzeit als Wirtschaftsassistenten für Informationsverarbeitung und als Gestaltungstechnische Assistenten in der Fachrichtung Medien / Kommunikation in vier Klassen unterrichtet, erklärt Schulleiter Stephan Müller. Nach zwei Jahren und erfolgreicher Prüfung haben sie einen staatlich anerkannten Abschluss in der Tasche. Berufskarrieren im Informatikbereich, in Fotoateliers oder in Werbeagenturen stünden ihnen dann offen, nennt er einige Beispiele. Aufnahmevoraussetzung sei ein Realschulabschluss.
Im September beginnt das neue Lehrjahr. Wie die Sekundarschülerinnen Franziska Otto (17), Lisa-Marie Pape (16) und Sarah Prade (15) schauten sich deshalb viele Jugendliche im Haus um. "Erste Aufnahmegespräche und Vertragsunterzeichnungen für das Ausbildungsjahr 2012 / 13 wurden bereits durchgeführt", zeigte sich Geschäftsführerin Hanka Nelte zufrieden mit der Resonanz.
Aber auch bei Lehrkräften stieß der Tag der offenen Tür auf Interesse. Angela Kreiser von der Sekundarschule "Happy Children" in Nienburg wollte nicht nur das "schöne Gebäude mal von innen sehen". Die Schulleiterin informierte sich auch über die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife erwerben zu können. "Ich möchte meine Schüler motivieren und aufzeigen, dass sie nicht unbedingt ein Gymnasium besuchen müssen, um später einmal studieren zu dürfen."
Neben der anschaulichen Präsentation der Lehrinhalte und -ergebnisse wie etwa ein Musikvideo stellte sich die Schülerfirma "Young Design" vor, die unter anderem Flyer entwirft und seit neuestem auch T-Shirts bedruckt.
Ein interner Fotowettbewerb mit lustigen Motiven rundete das Angebot an diesem Tag ab.