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Bernburg Bernburg: Internationales Wohnheim steht fast leer

Von PAUL SPENGLER 23.02.2011, 17:47

BERNBURG/MZ. - Als internationales Studentenwohnheim steht das Theodor-Hey-Haus in der Friedrichstraße 27 in Bernburg vermutlich nur noch begrenzte Zeit bereit. Von 16 Zimmern mit 18 Wohnplätzen sind derzeit nur noch fünf Wohneinheiten vermietet. Die Bernburger Kulturstiftung, der das Haus im Jahre 2001 von einer Unternehmerwitwe geschenkt wurde, hat auch den restlichen Mietern gekündigt.

Wie lange es dauern wird, die Kündigungen auch praktisch durchzusetzen, hängt von den einzelnen Mietverträgen ab. "Wir haben die Kündigungen ausgesprochen, weil wir noch nicht abschätzen können, ab wann wir das Haus vielleicht selbst nutzen müssen", sagt Angelika Böhlk. Die Vorsitzende der Kulturstiftung verweist dar

auf, dass die jetzigen Räume im Christiansbau des Schlosses im Zuge der Sanierung möglichst bald geräumt werden müssen. Das Theodor-Hey-Haus sei ein denkbares Ausweichquartier. Aber auch eine Veräußerung der Immobilie

wird nicht ausgeschlossen. Ob die Kulturstiftung wirklich in das Theodor-Hey-Haus einziehen wird, bleibt angesichts der gegenwärtigen Situation offen. Ein Gang durch das Gebäude und den anschließenden Anbau zeigt, dass vor allem bei den Sanitärräumen vieles im Argen liegt.

"Wenn man jahrelang nichts tut, kann man ein solches Haus auch nicht halten", kritisiert Michael Krause. Der 62-Jährige hat neben den Studenten im Erdgeschoss des Hauses eine Wohnung gemietet. Die Kündigung hat auch er erhalten, Krause prüft gegenwärtig noch mit Hilfe des Mieterbundes, was er gegen die Kündigung unternehmen kann.

"Für die Hochschule war dieses Haus vor allem wichtig, um Studenten unterzubringen, die nur einige Wochen hier sind", verweist Krause auf Teilnehmer von mehrwöchigen Kursen. Er selbst hat im Laufe der Jahre mehr oder weniger die Rolle eines Hausmeisters übernommen, der bei spätem Eintreffen auch am Abend erreichbar ist. "Dadurch sind im Laufe der Jahre internationale Freundschaften entstanden", sagt der Bernburger.

Wer jetzt an dem Haus etwas machen möchte, müsse schon bis zu einer halben Million Euro in die Hand nehmen, schätzt Krause. Problematisch sei vor allem das unwirtschaftliche Heizungssystem, das viel zu hohe Nebenkosten mit sich bringe.