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Bernburg Bernburg: Betriebsausflug zur Grönaer Brücke

Von SUSANNE WEIHMANN 19.07.2011, 16:11

BERNBURG/MZ. - Dass fähige und verlässliche Mitarbeiter unverzichtbar sind, weiß Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze nicht erst seit Dienstag. Doch es bestätigte sich einmal mehr. "Hast du das Band dabei?", fragte er Dezernent Holger Dittrich, als dieser am einstigen Anglerheim an der Wippermündung vom Rad stieg. Der Dezernent für Ordnung, Verkehr und Wirtschaftsförderung hatte natürlich an das Band, das zur Freigabe des ausgebautes Radweges zwischen Wipperradweg und überregionalem Saaleradwanderweg benötigt wurde, gedacht.

Sogar eines in schwarz-rot-Gold holte Dittrich aus seiner Gürteltasche - in Erinnerung an die Frauenfußball-WM. Nur mit Scheren konnte er nicht dienen. Dafür hatte aber seine Frau und Stadträtin Michaela Dittrich (FDP) ein Taschenmesser dabei. Auch eine zweite Schere fand sich und so konnten Schütze und Landrat Ulrich Gerstner das Band vor den Augen mehrerer Stadträte und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die - ganz vorbildlich - beinahe alle mit dem Rad gekommen waren, durchschneiden. Damit kann der jetzt asphaltierte Weg zwischen Bernburg und Gröna nach sieben Wochen Bauzeit von Ausflüglern und Radtouristen genutzt werden.

Die Pläne für einen Ausbau des Radwegs auf der westlichen Saaleseite liegen laut Schütze schon etwas zurück. Bereits im Jahr 2008 gab es dazu Überlegungen, sagte der OB. Doch damals gab es keine Förderung für regionale Radwege. "Mittlerweile haben wir einen Fördertopf gefunden, bei dem auch regionale Radwege gefördert werden." Die Kosten für den Ausbau belaufen sich auf 477.000 Euro, wobei die Stadt selbst 115.000 Euro aufbringen musste. 45.000 Euro zahlt der Landesforstbetrieb für Mehraufwendungen zwischen Aderstedt und dem Saalealtarm Bernburg. Hier ist der Weg über drei Meter breit und hat mehrere Durchlässe, um den Durchfluss des Wassers in der Aue zu gewährleisten. Indes folgt der Weg, anders als von Schütze bevorzugt, nicht immer dem Saaleverlauf. Die Trassenführung sei ein Kompromiss der unterschiedlichen Interessen, unter anderem auch des Naturschutzes, erklärte der OB.

Gleich hinter der Wipperbrücke schwenkt der Asphalt nach rechts in Richtung "Insel" zu den Kleingärten und Saalealtarm, wo er wieder die Saale erreicht. Und auch dort geht es wieder nach rechts weg durch die Aue nach Aderstedt und zwischen der Strenge und den Aderstedter Löchern (beides Altwasser der Saale) bis zur Grönaer Brücke. Das sind genau 4.380 Meter. "Ich habe sie abgeradelt", sagte Schütze. Das wollten anschließend auch alle anderen, die mit dem Rad gekommen waren, um an der Grönaer Brücke bei Würstchen und kühlen Getränken den freudigen Anlass zu feiern. Auch wenn es ein bisschen wie ein verordneter Betriebsausflug für die Stadtverwaltung aussah, verneinte Schütze dies vehement. "Alle sind freiwillig gekommen", versicherte er.